Rosatom will Schadenersatz für geplatzten Auftrag in Finnland
Der russische Kraftwerkbauer Rosatom fordert von Finnland Schadenersatz für den geplatzten Auftrag über das Kernkraftwerk Hanhikivi 1. Die Rosatom-Tochter Raos Projekt Oy sprach von einer nicht wirtschaftlich, sondern «politisch motivierten» Absage der Finnen. Rosatom sei weiter bereit, das Atomkraftwerk in Pyhäjoki, etwa 500 Kilometer nördlich von Helsinki, zu bauen. «In der Zwischenzeit haben wir keine Wahl, als uns zu verteidigen und Kompensation für diese ungesetzliche Vertragsaufkündigung zu verlangen», hiess es in einer Mitteilung vom Freitag.

Das Wichtigste in Kürze
- Der finnische Auftraggeber Fennovoima hatte die Absage am Montag mit den wachsenden Verzögerungen bei Hanhikivi 1 begründet.
Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine habe die Risiken für das Projekt noch vergrössert. Rosatom verwies darauf, dass Verzögerungen bei einem grossen Vorhaben dieser Art nicht unüblich seien. Teilweise sei die finnische Seite selbst dafür verantwortlich. Mit dem Bau des nach russischen Angaben sieben Milliarden Euro teuren Kernkraftwerks sollte planmässig Ende 2022 oder Anfang 2023 begonnen werden.