Die Reserve der deutschen Bundeswehr steht in der Kritik, sie sei nicht mehr Teil der Abschreckung. Deshalb werden verpflichtende Übungen gefordert.
Soldaten der Bundeswehr auf dem Marinestützpunkt Eckernförde in Schleswig-Holstein.
Soldaten der Bundeswehr auf dem Marinestützpunkt Eckernförde in Schleswig-Holstein. - Axel Heimken/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Reservistenverband klagt über den desolaten Zustand der Bundeswehr-Reserve.
  • Er fordert eine Neuausrichtung und bessere Ausrüstung.
  • Ausserdem sollen alle Reservisten jedes zweite Jahr üben müssen.

Der Reservistenverband sieht die Reserve der deutschen Bundeswehr in einem desolaten Zustand. «Sie ist eine Truppe, die noch weitgehend auf dem Papier existiert», sagte Verbandspräsident Patrick Sensburg der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». «Eine funktionierende Reserve ist Teil einer wirksamen Abschreckung, derzeit vor allem gegenüber Russland. Doch so wie die Reserve aktuell konzipiert ist, kann sie all das nicht leisten.»

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Bundeswehrsoldaten bei Übung in Litauen - AFP/Archiv

Er forderte «eine umfassende Neuausrichtung» und bessere Ausrüstung. Um die Schlagkraft zu erhöhen, empfahl Sensburg mehr Verbindlichkeit für den Dienst: «Bislang können Reservisten selbst entscheiden, ob sie üben oder nicht. Meiner Meinung nach sollten sie verpflichtet sein, mindestens alle zwei Jahre für 14 Tage zu üben. Für diese Zeit müssen die Reservisten auch vom Arbeitgeber freigestellt werden.»

Die FDP-Spitze hatte im Februar eine gestärkte Reserve der Bundeswehr als Alternative für eine Rückkehr zur Wehrpflicht ins Spiel gebracht. Reservisten könnten eine stärkere Komponente in einer modernen und schlagkräftigen Bundeswehr werden, hiess es dazu in einem Beschlussentwurf für Beratungen im Parteipräsidium.

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