Reporter ohne Grenzen fordern umgehende Assange-Freilassung
Angesichts des Auslieferungsverfahrens gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange in Grossbritannien fordert «Reporter ohne Grenzen» die sofortige Freilassung.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Organisation «Reporter ohne Grenzen» fordert die sofortige Freilassung Assanges.
- Der Wikileaks-Gründer sei gesundheitlich schwer angeschlagen.
Das Auslieferungsverfahren gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange ist höchst umstritten. Und sei «rein politisch motiviert», wie Christian Mihr, Geschäftsführer von «Reporter ohne Grenzen» (RSF) behauptet. Deshalb forderte seine Organisation am Dienstag die Aufhebung der Anklage und die sofortige Freilassung.
«Für uns ist klar, dass er wegen seiner Beiträge zu journalistischer Berichterstattung angeklagt wurde», erklärte Mihr. Assange dürfe nicht an die USA ausgeliefert werden. «Denn angesichts seines Gesundheitszustands ist die Frage, ob er ausgeliefert wird, eine Frage von Leben oder Tod», erklärte Mihr weiter.
Richter entscheiden über die Auslieferung an die USA
Experten im Zeugenstand hätten verdeutlicht, dass das Verfahren politischer Natur sei. Die US-Regierung habe keine Beweise dafür, dass durch Wikileaks-Enthüllungen Menschen zu Schaden gekommen seien. Vor allem die physische und psychische Gesundheit Assanges gäben Anlass zu grösster Sorge.

Die Richter in London müssen derzeit entscheiden, ob Assange an die USA ausgeliefert wird. Dort ist der 49-jährige Wikileaks-Gründer wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstössen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Derzeit ist er in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis inhaftiert.
Assange ist gesundheitlich schwer angeschlagen
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 und 2011 hunderttausende geheime Papiere vor allem zum Irak-Krieg ins Internet gestellt. Diese sind ihr von der früheren US-Soldatin Chelsea Manning zugespielt worden. Die Dokumente enthielten brisante Informationen über die US-Einsätze in dem Land. Unter anderem handelten die Dokumente von der Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen.
Assange war im April 2019 verhaftet worden, nachdem er sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London verbracht hatte. Dort hatte er aus Furcht vor einer Auslieferung in die USA Zuflucht gesucht. Assanges Unterstützer und auch seine Lebensgefährtin fürchten um die Gesundheit des 49-Jährigen. Assange ist durch seinen jahrelangen Aufenthalt auf beengtem Raum in der Botschaft und anschliessend im Gefängnis gesundheitlich schwer angeschlagen.