Bei den Restaurierungsarbeiten an der Kirche der Abtei Hauterive ist ein Schatz aus der Renaissance entdeckt worden. Am Chorgestühl sind gemalte Verzierungen gefunden worden, die in der Schweiz und sogar in Europa als einzigartig gelten.
Die Abtei Hauterive. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Es wird darum gehen, diesen Schatz nach der Restaurierung im neuen liturgischen Raum zur Geltung zu bringen», teilte die Stiftung Hauterive am Mittwoch vor Ort mit.

Mit den vor zwölf Monaten begonnenen Arbeiten soll auch die 800-jährige Geschichte der Kirche Sainte-Marie im freiburgischen Hauterive neu entdeckt werden. Dabei steht das Chorgestühl derzeit im Zentrum des Interesses. Bei seiner Demontage entdeckten Experten bemalte Verzierungen aus der Renaissancezeit, die bislang von neoklassischen Elementen verdeckt worden waren. Diese Verzierungen gelten bisher für die Schweiz als auch für Europa als einzigartig.

Das monumentale, in Eichenholz gearbeitete Mobiliar ist seit einem halben Jahrtausend der Ort, an dem die Zisterziensermönche beten und ihre Gregorianischen Gesänge zelebrieren. Die Restaurierung wurde nötig, weil der Unterbau durch Trockenfäule beschädigt ist.

Künftig sollen die auf dem Gestühl entdeckten bemalten Verzierungen das Chorgestühl aufwerten und «den liturgischen Raum bereichern», wie sich die Verantwortlichen ausdrückten.

Analysen ermöglichen es zudem, das noch lückenhafte Wissen über die Geschichte der Kirche Sainte-Marie von der Romanik bis in die Moderne zu erweitern. Bei der letzten Restaurierung vor rund hundert Jahren hatten sich die Fachleute dafür entschieden, die gemalten Dekorationen im Verlauf der Epochen zu zeigen. Diese Entscheidung bestimmt nun auch die aktuelle Restaurierung. Demnach sollen die Wände gereinigt und die Verzierungen punktuell retuschiert werden.

Die Restaurierung der Kirche Sainte-Marie soll 2025 abgeschlossen werden. Das Projekt ist mit 9 Millionen Franken budgetiert. Das Besondere daran ist, dass der Bau auch während der Arbeiten von einer praktizierenden religiösen Gemeinschaft genutzt wird. Neben dem Chorgestühl haben Freiburger Handwerker in den letzten Monaten die Aussenfassade der Kirche und den Glockenturm aus Schindelholz restauriert. Die nächste Etappe gilt den Glasfenstern.

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