Die Dax-Konzerne brechen im ersten Quartal 2022 Rekorde – mehr Umsatz und Gewinn als je zuvor. Die Risiken durch den Krieg sind aber nicht zu unterschätzen.
Deutschlands Börsenschwergewichte haben zu Jahresbeginn Lieferengpässen und ersten wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges getrotzt.
Deutschlands Börsenschwergewichte haben zu Jahresbeginn Lieferengpässen und ersten wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges getrotzt. - Boris Roessler/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten Quartal 2022 erzielten die Dax-Konzerne zusammen einen Umsatz- und Gewinnrekord.
  • Insgesamt machten die Unternehmen 44,7 Milliarden Euro Umsatz.
  • Jedoch ist das Risiko für die deutsche Wirtschaft durch den Ukraine-Krieg gestiegen.

Viele deutsche Börsenschwergewichte präsentieren sich zu Jahresbeginn in Topform. Die Aussichten haben sich allerdings deutlich eingetrübt. Deutschlands Börsenschwergewichte haben zu Jahresbeginn Lieferengpässen und ersten wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges getrotzt.

Die Dax-Konzerne erzielten in der Summe Bestmarken bei Umsatz und Gewinn in einem ersten Quartal, wie aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht.

Die Rekordwerte der Dax-Konzerne

Demnach stieg der Umsatz der Dax-Konzerne ohne Banken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf den Rekordwert von 444,7 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) verbesserte sich um 21 Prozent auf insgesamt 52,4 Milliarden Euro. Das war ebenfalls der höchste, jemals in einem ersten Quartal gemessene Gewinn.

«Bislang konnten Deutschlands Top-Konzerne die Auswirkungen der verschiedenen Krisen bemerkenswert gut abfedern – viele haben das beste erste Quartal ihrer Geschichte abgeschlossen und sich als sehr widerstandsfähig erwiesen», erläuterte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung.

Die guten Zahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die deutsche Wirtschaft verwundbar sei. Durch den Ukraine-Krieg und den Umbruch in der Energie- und Rohstoffversorgung seien die Risiken für die Wirtschaft weiter gestiegen. «Der Industriestandort Deutschland steht vor der grossen Herausforderung, bei der Umschichtung von Gas- und Öllieferung folgenschwere Konsequenzen für die Industrie zu vermeiden.»

Volkswagen an der Spitze

Im Zeitraum Januar bis Ende März verdienten die Konzerne aus der obersten deutschen Börsenliga, dem Dax 40, noch einmal prächtig. An der Spitze stand den Angaben zufolge der Autobauer Volkswagen mit einem operativen Gewinn von 8,3 Milliarden Euro, gefolgt von der Deutschen Telekom (6,3 Milliarden) und Mercedes-Benz (5,2 Milliarden). Bayer landete mit 4,2 Milliarden Euro auf Rang vier, gefolgt von BMW (3,4 Milliarden).

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Automobilindustrie. (Symbolbild) - AFP

Angekurbelt wurden die Geschäfte vor allem von der kräftigen Konjunkturerholung in den USA. In Nordamerika stiegen die Umsätze in der Summe um 19 Prozent. Asien verlor als Umsatzmotor der deutschen Unternehmen im ersten Quartal mit einem Plus von 8 Prozent hingegen an Tempo. «Die harten Lockdown-Massnahmen in China erweisen sich zunehmend als Problem für die gesamte Weltwirtschaft.

Die Auswirkungen dieser Lockdowns werden wir noch zu spüren bekommen», erwartet EY-Partner Mathieu Meyer. Die Aussichten für die kommenden Monate haben sich nach seiner Einschätzung eingetrübt. «Denn die Auswirkungen der gestiegenen Energie- und Nahrungskosten machen sich zunehmend beim privaten Konsum bemerkbar. Zudem sinkt die Kaufkraft in den USA durch den rasanten Anstieg der Zinsen.»

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