Nach dem Raketeneinschlag in einem polnischen Dorf streitet Russland weiter alle Vorwürfe ab. Ex-Präsident Medwedew spricht von einer Provokation.
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Dmitri Medwedew ist Vizechef des russischen Sicherheitsrates. - Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Polen sind bei einem Raketeneinschlag am Dienstag zwei Menschen getötet worden.
  • Russland bestreitet den Abschuss der Rakete.
  • Der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew warnt vor einem Dritten Weltkrieg.

Bei einem Raketeneinschlag in Polen am Dienstag sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Russland bestreitet, die Raketen auf Polen abgeschossen zu haben. Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat den tödlichen Raketeneinschlag in Polen als westliche Provokation bezeichnet und vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt.

«Die Geschichte mit den ukrainischen «Raketenschlägen» auf eine polnische Farm beweist nur eins: Der Westen erhöht durch seinen hybriden Krieg gegen Russland die Wahrscheinlichkeit für den Beginn des Dritten Weltkriegs», schrieb der 57-Jährige am Mittwoch auf Twitter.

Russland spricht von «Provokation»

Das russische Verteidigungsministerium hatte bereits in einer ersten Reaktion nach Bekanntwerden des Vorfalls von einer «Provokation» gesprochen. Russische Militärblogger präsentierten Fotos der Raketentrümmer, die darauf hindeuten sollen, dass es sich um Teile einer S-300 handelt – als Beweis dafür, dass es sich um ukrainische Luftabwehrraketen handelt.

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Die Google-Earth-Luftaufnahme zeigt die Region um den Ort Przewodow in Polen nahe der Grenze zur Ukraine (rechts). In dem polnischen Ort sind bei einer Explosion auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zwei Menschen ums Leben gekommen. - ---/google earth/dpa

Tatsächlich nutzt die Ukraine unter anderem S-300-Systeme zur Flugabwehr. Andererseits hat Russland seinerseits mit den Raketen, deren Reichweite allerdings begrenzt ist, auch schon Ziele in der Ukraine beschossen.

Letzte Woche traf sich der UN-Sicherheitsrat zu einer Sitzung

Dmitri Poljanski, stellvertretender Leiter der russischen UN-Delegation, wies ebenfalls eine Schuld Moskaus an dem Vorfall zurück. Er verwies in dem Zusammenhang darauf, dass westliche Staaten schon in der vergangenen Woche eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats einberufen hätten – damals noch ohne Themenangabe.

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«Und nun plötzlich unmittelbar am Vorabend ein »Raketenangriff« auf Polen», das sei sehr verdächtig, übte sich der russische Diplomat in Verschwörungstheorien.

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