Putin: «Wo ein russischer Soldat steht, das gehört uns»
Putin bekräftigt auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg seinen Anspruch auf die gesamte Ukraine – und fordert deren Rückkehr zur Neutralität.

Kremlchef Wladimir Putin hat den weitgehenden russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt. Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. «In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser», sagte er unter grossem Beifall im Saal.
Auf die Moderatorenfrage, wie weit er die Ukraine erobern wolle, sagte er: «Wo der Fuss eines russischen Soldaten steht, das gehört uns.» Auch dafür bekam er Applaus.
Der russische Präsident begründete seinen seit mehr als drei Jahren geführten Angriffskrieg gegen das Nachbarland erneut mit der Ostausdehnung der Nato. Einen möglichen Beitritt zum möglichen Bündnis will Moskau auf keinen Fall zulassen.
Die Ukraine sei 1991 als neutraler Staat aus der Sowjetunion in die Unabhängigkeit entlassen worden, sagte Putin. Zu dem neutralen Status solle sie zurückkehren.
Putin fordert Neutralität – und erhebt Gebietsanspruch
Auf eine Frage entgegnete er, dass man sein Vorgehen in der Ukraine und die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer bedingungslosen Kapitulation des Irans nicht gleichsetzen dürfe. Russland strebe keine Kapitulation der Ukraine an. «Wir bestehen auf einer Anerkennung der Realitäten, die sich vor Ort ergeben haben.»
Unter «Realitäten vor Ort» in der Ukraine versteht die russische Führung üblicherweise, dass ihre Truppen einen grossen Teil des Landes beherrschen und weiter vorrücken.
Die Ukraine soll weitere Gebiete räumen; ausserdem soll das Land entwaffnet werden und eine moskautreue Führung bekommen.
Im Endeffekt würde dies auf eine Kiewer Kapitulation hinauslaufen. Der Kreml beansprucht bereits jetzt mehr als ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets.