Pubs, Hotels, Kinos: Johnson kündigt trotz Kritik Lockerungen an

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Grossbritannien,

Trotz Kritik unabhängiger Wissenschaftler dürfen Pubs, Restaurants, Hotels und viele andere Einrichtungen in England vom 4. Juli an wieder öffnen.

Boris Johnson verlässt die 10 Downing Street in Richtung Unterhaus, wo er ein Statement zur Corona-Pandemie machen wird. Foto: Stefan Rouuseau/PA Wire/dpa
Boris Johnson verlässt die 10 Downing Street in Richtung Unterhaus, wo er ein Statement zur Corona-Pandemie machen wird. Foto: Stefan Rouuseau/PA Wire/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Stefan Rouuseau

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 4. Juli lockert England seinen Lockdown.
  • Das kündete Boris Johnson heute an.
  • Wieder aufmachen dürfen Pubs, Hotels, Kinos, Friseure, Museen, Kirchen und Bibliotheken.

Bars, Pubs und Kinos dürfen in England ab dem 4. Juli wieder öffnen. Gleichzeitig werde die Abstandsregel von zwei Metern auf einen Meter reduziert, sofern andere Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus getroffen werden. Das kündigte der britische Premierminister Boris Johnson am Dienstag im Parlament in London an.

Schottland, Wales und Nordirland entscheiden selber

Unter anderem müssen Besucher beim Betreten ihre Kontaktdaten hinterlassen. Auch Kinos, Museen, Bibliotheken, Friseursalons und Gotteshäuser dürfen unter Auflagen wieder aufmachen. Die neue Regelung gilt nur für England. Schottland, Wales und Nordirland legen ihre eigenen Massnahmen fest.

London Pub
In einem Pub in London wird Bier ausgeschenkt. - DPA

Die Pub-Branche hatte bereits mit Ungeduld auf die Ankündigung gewartet. Noch vergangene Woche warnten Pub-Ketten und Brauereien in einem offenen Brief vor dramatischen Folgen, sollte sich die Regierung nicht bald auf Regeln festlegen. Die Zukunft Tausender Pubs und Hunderttausender Arbeitsplätze stehe auf dem Spiel, hiess es.

Kritik von Wissenschaftlern

Auf der anderen Seite gab es scharfe Kritik an den Lockerungen. Die Reduzierung des Mindestabstands in Innenräumen auf einen Meter komme einer Aufhebung der Kontaktbeschränkungen gleich, hiess es in einer Mitteilung der Gruppe unabhängiger Wissenschaftler «Independent Sage».

Dafür sei die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit rund 1000 noch zu hoch. Zudem müsse es ein funktionierendes System zur Nachverfolgung von Kontakten geben. Johnson hatte angekündigt, bereits bis Anfang Juni ein «Weltklasse-System» einzuführen. Inzwischen musste die Regierung aber eingestehen, dass dieses Versprechen nicht eingehalten werden konnte.

coronavirus schweizer heathrow
Ein kranker Schweizer versetzt die Engländer am Flughafen Heathrow in Corona-Angst. - Screenshot Twitter

Grossbritannien ist das am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Dort starben bislang mehr als 42 600 positiv auf das Coronavirus getestete Menschen. Die Zahl der Todesfälle, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 als Ursache festgestellt wurde, liegt bei mehr als 53 000.

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