Anschlag

Prozess gegen jungen Hildesheimer wegen Planung von Anschlag auf Muslime begonnen

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Deutschland,

In Hildesheim hat am Montag ein Prozess wegen mutmasslicher Planungen für einen rechtsextremistischen Anschlag auf Muslime begonnen.

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Justitia - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Rechtsextremist besorgte sich laut Anklage bereits Armbrüste und Messer.

Ein 22-Jähriger muss sich deshalb vor dem Landgericht der niedersächsischen Stadt verantworten, ihm werden unter anderem die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat und Terrorismusfinanzierung vorgeworfen. Zum Prozessauftakt wurde die Anklage verlesen. Zudem kündigte der Beschuldigte einem Gerichtssprecher zufolge an, sich am nächsten Prozesstag zu äussern.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem jungen Hildesheimer vor, einen Anschlag nach dem Muster der rechtsradikalen Attacke in einer Moschee im neuseeländischen Christchurch mit 51 Toten im vergangenen Jahr geplant zu haben. Laut Anklage beschaffte er sich bereits Armbrüste samt Pfeilen sowie Messer. Bei den Ermittlungen konnte demnach aber nicht festgestellt werden, dass ein Anschlag konkret bevorstand oder er ein Datum dafür schon festgelegt hatte.

Der Angeklagte war im Mai von Spezialkräften in seiner Wohnung in Hildesheim überwältigt worden, nachdem er in einem Internetchat gegenüber einen ihm unbekannten Teilnehmer anonym einen Anschlag angekündigt hatte. Dieser alarmierte die Polizei, die sofort die Identität des Verfassers ermittelte. Zunächst kam er wegen mutmasslicher psychischer Auffälligkeiten in eine Fachklinik. Die weiteren Ermittlungen erhärteten dann allerdings den Verdacht auf einen extremistischen Hintergrund des Geschehens.

Laut Anklage beschäftigte sich der Angeklagte mindestens seit dem Frühjahr 2019 mit rechtsextremem Gedankengut und entwickelte dabei «einen besonderen Hass gegen Juden, Muslime, Schwarze und Frauen». Unter dem Eindruck der rechtsradikalen Attacke in Christchurch soll er sich zu einen Anschlag entschlossen haben, um dadurch ein «Klima der Angst» zu schaffen.

In dem Prozess geht es zugleich noch um weitere Vorwürfe. So soll der Beschuldigte 2017 und 2019 in Chats rassistische Äusserungen sowie Bedrohungen und Beleidigungen verbreitet haben. Deshalb ist er unter anderem auch wegen Volksverhetzung angeklagt. Für den Prozess wurden zunächst Termine bis Ende Januar angesetzt.

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