Niederländische Moscheen protestieren gegen die Anwesenheit des israelischen Präsidenten Izthak Herzog bei der Eröffnung des Nationalen Holocaustmuseums.
Izchak Herzog
Der israelische Präsident Izchak Herzog. Foto: Maya Alleruzzo/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Maya Alleruzzo

Niederländische Moscheen haben gegen die Anwesenheit des israelischen Präsidenten Izthak Herzog bei der Eröffnung des Nationalen Holocaustmuseums in Amsterdam protestiert. Angesichts seiner Rolle bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen ei der Besuch unerwünscht, teilte der Dachverband der Moscheen am Freitag in Amsterdam mit. König Willem-Alexander wurde aufgefordert, Herzog nicht zu empfangen.

Für Sonntag sind Demonstrationen gegen den Besuch des israelischen Präsidenten angekündigt. Der König soll am Sonntag in der Hauptstadt das Holocaustmuseum eröffnen. An der Feier sollen auch der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen und die deutsche Bundesratsvorsitzende Manuela Schwesig (SPD) teilnehmen.

Schwesig vertritt dabei den deutschen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Deutschland hat sich mit rund vier Millionen Euro an den Kosten für das Museum beteiligt.

Kontroverse um Teilnahme von Izthak Herzog

Der König werde wie geplant an dem Ereignis teilnehmen, sagte ein Sprecher seiner Regierung. Das neue Museum habe eine grosse Bedeutung für die Niederlande und ihre Geschichte im Zweiten Weltkrieg. Ministerpräsident Mark Rutte will am Sonntag mit Herzog zusammenkommen und mit ihm über die humanitäre Lage im Gazastreifen reden.

Der Moscheen-Verband nannte Herzog «sehr umstritten» und verweist auf Aussagen des Präsidenten im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg. Auch soll er Ende vergangenen Jahres auf eine Granate den Text «Ich vertraue auf dich» geschrieben haben, bevor diese in ein dicht bevölkertes Gebiet abgefeuert wurde.

Fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs soll das Holocaustmuseum an die Geschichte der Verfolgung niederländischer Juden während des Zweiten Weltkriegs erinnern. Etwa 102.000 Juden, drei Viertel der jüdischen Bevölkerung, wurden damals von Deutschen ermordet – so viele wie aus keinem anderen europäischen Land.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Frank-Walter SteinmeierMark RutteIsrael-Gaza-KriegRegierungKriegEuro