Prognosen sehen proeuropäischen Kandidaten bei Wahl vorne
Der proeuropäische Präsidentschaftskandidat Dan liegt den Prognosen zufolge vorne. Er kommt demnach auf zwischen 54,1 und 54,9 Prozent.

Das Wichtigste in Kürze
- Rumänien wählt am Sonntag einen neuen Präsidenten.
- Der proeuropäische Kandidat liegt Progosen zufolge vorne.
Bei der entscheidenden Stichwahl für das Präsidentenamt in Rumänien liegt der liberalkonservative und proeuropäische Kandidat Nicusor Dan laut Prognosen aufgrund von Wählerbefragungen vorn.
Dan komme auf zwischen 54,1 und 54,9 Prozent, sein rechtspopulistischer Konkurrent George Simion zwischen 45,1 und 45,9 Prozent, berichteten der TV-Sender «Digi24» und das Nachrichtenportal «g4media.ro» kurz nach Schliessung der Wahllokale unter Berufung auf die Meinungsforschungsinstitute CURS und Avangarde.

Im Laufe des Abends werden Teil-Auszählungsergebnisse veröffentlicht. Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl Anfang Mai stand das Endergebnis am Morgen danach fest.
Rumäniens Meinungsforschungsinstitute hatten zuletzt die Chancen des Kandidaten Simion erheblich unterschätzt. Zudem wurden Wähler, die im Ausland leben, nach der Wahl nicht befragt. Diese hatten in der Vergangenheit bei knappen Verhältnissen Wahlen mitentschieden.
Rechtspopulist sieht sich als Wahlsieger
George Simion hat sich vor dem Ende der Auszählung zum Sieger der entscheidenden Stichwahl erklärt. «Wir sind die klaren Gewinner dieser Wahl. Wir beanspruchen diesen Sieg im Namen des rumänischen Volkes», sagte Simion vor laufenden TV-Kameras vor seinen Anhängern in Bukarest nach Schliessung der Wahllokale. Ähnlich äusserte sich Simion bei Facebook und auf dem Kurznachrichten-Portal X.
Dabei lag nach Auszählung der Stimmen in rund 88 Prozent der Wahllokale Dan bei 53,51 Prozent der Stimmen und Simion bei 46,49 Prozent. Das teilte das Zentrale Wahlbüro in Bukarest mit. Auch Nachwahlbefragungen zweier Meinungsforschungsinstitute hatten Dan auf Platz eins gesehen.
Wahlbeteiligung deutlich höher
Am Sonntag lag deren Wahlbeteiligung nach Angaben des Zentralen Wahlbüros ungefähr doppelt so hoch wie in der ersten Runde am 4. Mai. Dabei hatten 60 Prozent der Auslandsrumänen für Simion gestimmt – damit schnitt er bei ihnen um 20 Prozentpunkte stärker ab als bei den Wählern im Inland.
Der Urnengang galt als Richtungswahl – auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Simion sieht Unterstützung für die Ukraine kritisch, Dan vertritt die Position der EU.