Problembärin Gaia aus Italien zieht in den Schwarzwald
Nach tödlichem Angriff in Italien lebt die Problembärin Gaia ab sofort im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald.

Nach monatelangen Vorbereitungen ist die fast 20 Jahre alte Bärin Gaia erfolgreich aus Italien in den Schwarzwald überführt worden. Die Braunbärin hatte im April 2023 in Italien einen 26-jährigen Jogger fatal angegriffen.
Zuvor kam es bereits zu weiteren Vorfällen mit dem Tier, weshalb zunächst über einen Abschuss nachgedacht wurde. Stattdessen wurde Gaia lebend gefangen und in einer Rettungsstation bei Trient untergebracht.
Jetzt erfolgte dann der Umzug nach Deutschland, wie der Landrat der Provinz Trentino, Roberto Failoni, bestätigte, berichtet «Suedtirol News».
Problembärin wurde ein Gehege gebaut
Der Alternativer Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach hat eigens für Gaia ein gesichertes, fast ein Hektar grosses Gehege gebaut.
Das Gelände ist von hohen Elektrozäunen umgeben und besitzt einen Untergrabschutz, der ein Entkommen verhindert.

Gaia befindet sich zunächst in einem kleineren Vorgehege, damit ihr Zustand besser kontrolliert werden kann. So meldet es die «Tagesschau».
Gaia stammt aus einer «Problembären»-Familie
Bereits seit einigen Jahren lebt in dem Schwarzwald-Park Gaias Mutter Jurka. Ihr Bruder Bruno war im Sommer 2006 als sogenannter «Problembär» bekannt geworden.
Dieser betrat als erster Braunbär seit 170 Jahren bayerischen Boden und wurde später im Rotwandgebiet erschossen. Braunbären sind durch EU-Richtlinien und verschiedene Abkommen geschützt, doch auffällige Tiere wie Gaia dürfen eingefangen, umgesiedelt oder notfalls getötet werden.
Der Tod eines Menschen ist dabei eine Ausnahme, die solche Massnahmen erlaubt.
Vorfälle mit Braunbären häufen sich
Im Trentino, einer beliebten Urlaubsregion mit vielen deutschen Touristen, häuften sich zuletzt Begegnungen zwischen Menschen und Bären.
Besonders Muttertiere reagieren aggressiv, wenn sie ihren Nachwuchs schützen wollen.
Zudem nähern sich die Tiere immer öfter Bauernhöfen und Ortschaften auf Nahrungssuche. Experten raten, bei einer Bärenbegegnung Ruhe zu bewahren und sich langsam zurückzuziehen, wie «Suedtirol News» erklärt.
Park im Schwarzwald bietet Gaia ein sicheres Zuhause
Der Alternative Wolf- und Bärenpark Schwarzwald wurde 2010 gegründet und bietet bedrohten oder problematischen Wildtieren ein sicheres Zuhause. Die Braunbärin Gaia ist hierbei der jüngste Zugang.

Der Park unterstützt auch Umweltpädagogik und ist auf die Aufnahme weiterer Wildtiere vorbereitet. Denn in Deutschland gibt es weniger geeignete Plätze für solche Tiere, wie der «SWR» berichtet.
Die neue Heimat der Problembärin steht also nun bereit. Der eingezäunte Lebensraum soll Gaia ein sicheres und kontrolliertes Umfeld bieten, in dem sie ohne Gefährdung von Menschen leben kann.