Jäger haben die italienische Bärin «Gaia» gefangen und in ein Tierpflegezentrum gebracht. Das Tier hatte vor etwa zwei Wochen einen Jogger getötet.
Bärin gaia
Bärin «Gaia» wurde in Italien eingefangen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bärin JJ4, auch bekannt als «Gaia», wurde von Jägern gefangen und betäubt.
  • Das Tier ist verantwortlich für den Tod eines Joggers vor rund zwei Wochen.
  • Bei der Aktion wurden zeitweise auch zwei Junge der Bärin gefangen.

Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet, dass die Bärin JJ4, auch bekannt als «Gaia», von Jägern gefangen und betäubt wurde. Das Tier ist verantwortlich für den Tod eines Joggers (†26) vor rund zwei Wochen.

Das Bärenweibchen wurde in der Nacht mithilfe einer grossen Rohrfalle vom Trentiner Forstkorps gefasst. Der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, erklärte vor Journalisten: «Der Fang von JJ4 sorgt nun für mehr Ruhe und Sicherheit in dem Gebiet.»

Bärin «Gaia» mit Jungen unterwegs

Nachts gegen 23 Uhr gelang den Einsatzkräften im Val Meledrio in der norditalienischen Provinz Trentino der Fang. Bei der Bärin «Gaia» waren den Angaben zufolge insgesamt drei ungefähr zwei Jahre alte Jungen.

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Bei dem Fang gerieten zwei der drei Jungen mit in die Rohrfalle, wurden jedoch wenig später freigelassen. Die Jungen seien bereits entwöhnt. Deswegen seien sie von JJ4 getrennt worden, versicherte der in der Region für den Katastrophenschutz zuständige Raffaele de Col.

Bärin «Gaia» in Gehege untergebracht

Bärin «Gaia» wurde anschliessend in einem mit Strom gesicherten Gehege des Tierpflegezentrums Casteller in der Provinz Trentino untergebracht. Dort befindet sich bereits M49, ein weiterer «Problembär».

Fugatti sagte, nach dem Fang von JJ4 werde die Suche nach zwei weiteren «gefährlichen Bären», MJ5 und M62, weitergehen. Die Gefahr vor Bären in der Gegend ist nach seinen Worten noch nicht vollständig gebannt.

Der Jogger wurde Anfang April in einem bei Wanderern beliebten Tal (Val di Sole) von der Bärin attackiert und getötet. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies. Es handelt sich bei JJ4 um die Schwester des 2006 im deutschen Bundesland Bayern erschossenen «Problembären» Bruno.

Bär
Das Foto einer Wildtierkamera im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zeigt einen Braunbären. Foto: -/Bayerisches Landesamt für Umwelt/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Provinz hatte daraufhin einen Abschussbefehl für die Bärin «Gaia» angeordnet, um die «öffentliche Sicherheit zu wahren». Das Verwaltungsgericht in Trient setzte den Befehl jedoch in der vergangenen Woche aus. Tierschutzorganisationen hatten gegen den Befehl Berufung eingelegt.

Debatte um Zusammenleben

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Die Provinz will etwa die Bärenzahl in dem norditalienischen Gebiet halbieren. Sie plädierte zudem für die Tötung aggressiver Bären. Zuletzt machten sich laut Medienberichten auch Bürgermeister aus der Region um das Val di Sole für ein hartes Durchgreifen stark.

Tierschützer kritisieren hingegen die Pläne. Sie plädieren für die Einrichtung von Wildtierkorridoren oder die Sensibilisierung der Bevölkerung im Umgang mit wilden Tieren.

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