Jewgeni Prigoschin hat angekündigt, 30'000 zusätzliche Söldner für seine Wagner-Truppe anwerben zu wollen. Täglich würden sich bis zu 800 Russen anmelden.
Jewgeni Prigoschin, Leiter der Wagner-Gruppe.
Jewgeni Prigoschin, Leiter der Wagner-Gruppe. - Uncredited/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hat angekündigt, weitere Freiwillige rekrutieren zu wollen.
  • Bis Mai sollen 30'000 Mann der russischen Truppe beitreten.
  • Gemäss Prigoschin würden täglich bis zu 800 Russen einen Vertrag unterzeichnen.

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin will bis Mai weitere 30'000 Freiwillige für seine private Truppe Wagner rekrutieren. Bei einer Werbekampagne in russischen Sportclubs unterzeichneten täglich 500 bis 800 Männer einen Vertrag. Dies teilte Prigoschin am Samstag im Telegram-Kanal seines Pressestabs mit. «Die Rekruten werden in Trainingslager geschickt.»

Am Sonntag erinnerte Prigoschin daran, dass Wagner-Kämpfer vor genau einem Jahr am 19. März in die Kämpfe in der Ukraine eingegriffen hätten. Derzeit kämpfen die Söldner vor allem in der Stadt Bachmut in der Ostukraine, wo sie unter hohen Verlusten vorrücken.

Aussichten im Ukraine-Krieg «nebulös»

Zur Perspektive des russischen Angriffskrieges sagte er: «Einstweilen sind die Aussichten nebulös.» Die russischen Kräfte sollten sich auf eine Offensive der Ukraine vorbereiten.

Für einen Sieg sei Einigkeit notwendig. Deshalb müsse man «Meinungsverschiedenheiten, Kränkungen und alles andere» hinter sich lassen, forderte er. Dabei kritisiert Prigoschin selbst immer wieder die Strategie der regulären Streitkräfte bis hinauf zu Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Er beklagt, dass die Armee seinen Kämpfern zu wenig Munition liefere.

Ukraine-Krieg Wagner Prigoschin
Prigoschin wirft Schoigu vor, die Wagner-Söldner nicht mit genügend Munition versorgt zu haben. - Keystone

Offiziell sind Privatarmeen in Russland verboten. Prigoschins Wagner-Truppe hat aber schon in Syrien und mehreren afrikanischen Staaten militärische Aufträge erfüllt. Bei diesen war der Einsatz regulärer russischer Soldaten zu heikel. Im Krieg gegen die Ukraine tritt Wagner ganz offen auf; Prigoschin durfte auch zeitweise in Straflagern Häftlinge für seine Truppe anwerben.

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