Polnische Sicherheitskräfte sind Polizeiangaben zufolge in der Nacht zum Freitag mehrfach an der Grenze von Polen zu Belarus eingeschritten, um illegale Grenzübertritte zu verhindern.
Polnische Polizisten und Grenzschützer stehen in Grodno am Stacheldrahtzaun. Foto: Leonid Shcheglov/BelTA/dpa
Polnische Polizisten und Grenzschützer stehen in Grodno am Stacheldrahtzaun. Foto: Leonid Shcheglov/BelTA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nähe des Ortes Kuznica hätten belarussische Soldaten am Donnerstagabend versucht, eine rund 35 Menschen zählende Migrantengruppe gewaltsam über die Grenze zu drängen, zitierte die Agentur PAP am Freitag den örtlichen Polizeisprecher Tomasz Krupa.

Unter den Migranten waren demnach überwiegend Frauen und Kinder. Viele Angaben aus dem Grenzgebiet lassen sich nicht abschliessend überprüfen, weil unabhängigen Journalisten bislang der Zutritt verwehrt wurde.

Die Migrantengruppe sei in Richtung der Grenzanlage aus Stacheldraht getrieben worden, hiess es weiter. Polnische Polizisten, Grenzschutzbeamte und Soldaten hätten sie daran gehindert, die Grenze zu überqueren. In der Gegend halten sich laut polnischer Polizei noch etwa 200 Menschen auf, die von belarussischen Soldaten bewacht würden.

Dutzende Sicherheitskräfte seien zudem in der Nähe des Ortes Polowce eingeschritten, als sich auf der belarussischen Seite der Grenze eine Gruppe von rund 100 Migranten ansammelte. Sie hätten allerdings nicht versucht, die Grenze zu passieren.

Die Lage an der polnisch-belarussischen Grenze hat sich seit Wochenbeginn dramatisch verschlechtert, als Tausende Migranten sich von belarussischer Seite aus auf den Weg in Richtung EU machten. Bereits mehrfach versuchten grössere Gruppen vergeblich, die Zaunanlage zu durchbrechen, mit der Polen sie von einem Grenzübertritt abhalten will. Die EU hat neue Sanktionen auf den Weg gebracht, die Anfang nächster Woche formell beschlossen werden könnten.

Die Regierung in Warschau und die EU werfen dem autoritären belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen einfliegen zu lassen, um sie dann in die EU zu schleusen.

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