Ein Polizist wirft der Linke-Politikerin Juliane Nagel vor, ihn tätlich angegriffen zu haben. Nagel weist das klar von sich – und kritisiert ihrerseits das Vorgehen der Polizei.
Die sächsische Landtagsabgeordnete Juliane Nagel von der Linken.
Die sächsische Landtagsabgeordnete Juliane Nagel von der Linken. - Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Demonstration in Leipzig hat die Polizei am Donnerstagabend die sächsische Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel festgehalten.

Die Polizei Sachsen teilte dazu auf Twitter mit:

«Es steht die Störung einer Amtshandlung im Raum. Aktuell laufen zu den genauen Umständen Prüfungen.» Ein Polizeisprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, es habe sich nicht um eine Festnahme gehandelt. Nagel sei «Teil einer polizeilichen Massnahme geworden». Es stehe der Vorwurf eines tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte im Raum.

Nagel, die auch Stadträtin in Leipzig ist und die Demonstration aus Anlass des Kindertages angemeldet hatte, äusserte sich am späteren Abend in einem per Twitter verbreiteten Video. Sie habe eine Massnahme beobachtet, in der die Polizei die Identitäten zweier Menschen festgestellt habe. «Ich stand dort, ein Polizeibeamter hat mich erst beleidigt oder beschimpft. Dann hat er mich aus dem Weg geschubst. Dann ist ihm eingefallen, dass ich ihn angeblich tätlich angegriffen haben soll.»

Sie sei in Handschellen gelegt und relativ brutal zu einem Polizeiauto geschleppt worden. «Im Polizeiauto ist mir auch gesagt worden, dass es den Beamten scheissegal ist, ob ich eine Abgeordnete bin.» Dann habe ihre Anwältin Telefonate geführt und die Polizei darauf hingewiesen, «dass sie so nicht vorgehen kann», sagte Nagel. Sie sei schliesslich nach einer Identitätsfeststellung wieder freigelassen worden.

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