Polens Grenzschutz: «Relative Ruhe» am Grenzübergang Kuznica
Nach Auseinandersetzungen an der belarussisch-polnischen Grenze hat sich die Lage beruhigt. Die Migranten seien in ihr früheres Zeltlager zurückgekehrt.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag kam es an der belarussisch-polnischen Grenze zu heftigen Auseinandersetzungen.
- Beamte und Soldaten wurden demnach mit Steinen, Flaschen und Erdklumpen beworfen worden.
- Laut Polens Grenzschutz sind die Migranten in ihr früheres Zeltlager zurückgekehrt.
Nach Auseinandersetzungen am Übergang Kuznica-Brusgi an der belarussisch-polnischen Grenze sind die Migranten laut Angaben von Polens Grenzschutz in ihr früheres Zeltlager zurückgekehrt. Es herrsche «relative» Ruhe, sagte die Sprecherin der Behörde am Dienstagabend der Nachrichtenagentur PAP. «Die Personen sind im Zeltlager, sie sitzen und haben Lagerfeuer angezündet.» Es handele sich um rund 2000 Menschen.
Auseinandersetzungen am Vormittag
Am Vormittag hatten polnische Sicherheitskräfte nach übereinstimmenden Berichten aus Polen und Belarus Wasserwerfer gegen die Migranten eingesetzt. Der Sprecher des Koordinators der polnischen Geheimdienste, Stanislaw Zaryn, sprach von einer «koordinierten Attacke gegen die polnische Grenze».

Die Migranten hätten die Beamten und Soldaten mit Steinen, Flaschen und Erdklumpen beworfen. Sie seien ausserdem mit Knallgranaten und Steinschleudern ausgestattet gewesen.
«Auch die Anwendung einer Kampftaktik war zu sehen. In dem Moment, wo die eine Gruppe Steine auf die polnischen Sicherheitskräfte warf, nutzte die andere die Deckung und zerstörte die Grenzbefestigung», schrieb Zaryn auf Twitter. Belarussische Sicherheitsorgane hätten die Aktion koordiniert und beobachtet.
Vorwürfe an Lukaschenko
Die Auseinandersetzungen waren polnischen Angaben zufolge nach zwei Stunden beendet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Polen keine Medien für eine Berichterstattung aus der Grenzregion zulässt.
Die polnische Regierung und die EU werfen dem autoritären belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen wie Afghanistan und dem Irak einfliegen zu lassen, um sie dann in die EU zu schleusen.