Polen verhängt Rekordstrafe gegen Schweizer Firma wegen Nordstream 2
Engie Energy muss über 40 Millionen Franken zahlen. Polen hat gegen die Schweizer Tochter-Firma eines französischen Versorgers eine Rekordstrafe verhängt.

Das Wichtigste in Kürze
- Engie Energy, Tochter-Firma von Engie, soll rund 44 Millionen Franken zahlen.
- Sie habe laufende Untersuchungen gegen Beteiligungen am Nordstream 2 nicht unterstützt.
Polen hat im Streit um den Bau der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nordstream 2 eine Rekordstrafe gegen den französischen Versorger Engie verhängt. Konkret geht es dabei um die Schweizer Tochter Engie Energy.
Sie solle umgerechnet 40 Millionen Euro (rund 44 Millionen Franken) zahlen, weil sie laufende Untersuchungen gegen Beteiligungen an dem Fernleitungsprojekt nicht unterstützt habe. Das teilte die Kartellbehörde heute Freitag in Warschau mit.

Die Kartellwächter hatten nach eigenen Angaben 2016 Bedenken gegen eine geplante Kooperation von sechs Unternehmen, darunter auch die Schweizer Firma, zur Unterstützung von Nordstream 2 geäussert.
Langer Streit um Nordstream 2
Daraufhin sei ein Antrag für eine solche Zusammenarbeit zurückgezogen worden. Die Unternehmen hätten dennoch kooperiert und versucht, polnische Vorschriften zu umgehen, so die Behörden.
Polen hatte schon den Bau von Nord Stream heftig kritisiert und lehnt sich auch gegen die Pipeline Nord Stream 2 auf, die gerade parallel zu der ersten Ostseeleitung entsteht. Hauptargumente der Regierung in Warschau: Die EU mache sich noch abhängiger von russischem Gas und die bisherigen Transportrouten durch die Ukraine und Polen würden umgangen. Deutschland hat Nord Stream stets mitgetragen.