Polen: Russisches Ehepaar unter Spionageverdacht
Ein russisches Paar wird der Spionage für den FSB und des Versands einer Sprengladung in Polen beschuldigt.

Ein russisches Ehepaar in Polen muss sich wegen des Vorwurfs der Spionage für sein Heimatland vor Gericht verantworten. Die beiden werden verdächtigt, Informationen zu Aufenthalten von russischen Oppositionellen in Polen gesammelt und an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB weitergeleitet zu haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Der Ehemann soll ausserdem mit Komplizen an der Versendung eines Pakets mit einer Sprengladung beteiligt gewesen sein. Das russische Pärchen wurde bereits im Juli 2024 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Während der Ehemann laut Staatsanwaltschaft die russischen Oppositionsvertreter und die sie unterstützenden polnischen Nicht-Regierungsorganisationen ausspioniert haben soll, war seine Frau demnach dafür zuständig, die gesammelten Daten an den FSB zu übergeben.
Sprengstoff-Paket entdeckt
Dem Mann wird zudem vorgeworfen, gemeinsam mit einem russischen Landsmann und zwei ukrainischen Staatsbürgern den Versand eines Pakets mit einer explosiven Ladung organisiert zu haben.
Die gefährliche Sendung wurde im Grosslager einer Kurierfirma in der Nähe von Lodz entdeckt. Das Paket enthielt starkes Sprengstoffmaterial, elektrische Zünder sowjetischer Bauart, eine als Zündvorrichtung präparierte Powerbank, eine Metallthermoskanne sowie eine Tüte mit Aluminiumpulver.
Das EU- und Nato-Mitglied Polen ist einer der engsten politischen und militärischen Verbündeten seines von Russland angegriffenen Nachbarlandes Ukraine. Polen sieht sich auch selbst von Russland bedroht.