Am Sonntag wurden 15 Einsatzkräfte entsandt, um zwei Polen auf der Zugspitze zu retten. Einer von ihnen lief aber davon und sträubte sich gegen seine Rettung.
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Die Gipfel im Wettersteingebirge mit der Zugspitze (l) und den Waxensteinen (r). (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag kam es auf der Zugspitze zu einem ungewöhnlichen Einsatz.
  • Ein Bergsteiger weigerte sich zunächst, die Hilfe der Bergrettung anzunehmen.
  • Es stellte sich heraus, dass er keine Bergungskosten-Versicherung hatte.

Am Sonntagmorgen mussten 15 Bergretter aus Ehrwald (Ö) ausrücken, um zwei Bergsteiger von der Zugspitze zu retten. Einer der beiden hatte sich am Knie verletzt. Und da auf dem Berg tief winterliche Bedingungen herrschten, kamen sie nicht mehr weiter.

Einsatzleiter Riccardo Mizio erklärt gegenüber der «Kronen Zeitung», wie die Rettungsaktion ablief: Zunächst fuhren die Bergretter mit der sich in Revision befindenden bayrischen Zugspitzbahn auf den Gipfel. Von dort aus seilten sie sich 300 Meter ab.

Beim Biwak der beiden Polen angekommen, fanden die Einsatzkräfte jedoch nur den Verletzten. Vom anderen Bergsteiger keine Spur. «Wir haben den Verletzten am Seil gesichert und hinauf zur Bergstation gebracht», so Mizio.

Daraufhin suchten die Retter nach dem verschwundenen 41-Jährigen. Dieser wollte den Abstieg offenbar selbstständig in Angriff nehmen – ein gefährliches Unterfangen. Denn zum schlechten Wetter kam hinzu, dass der Mann mit seinen Kräften wohl schon ziemlich am Ende war.

Schliesslich holten die Einsatzkräfte den Bergsteiger auf dem Gipfelgrat ein. Dies, bevor dieser sich an den Abstieg Richtung Zugspitzplatt machen konnte.

Doch der Geflüchtete reagierte alles andere als dankbar auf seine Retter. Der Pole beteuerte, keine Hilfe zu brauchen. Er habe die Bergrettung nicht verständigt.

Bergsteiger sträubt sich zunächst gegen Rettung

«Er wollte nicht mit uns mitkommen», erklärt der Einsatzleiter. Den Bergrettern war schnell klar, warum der Mann sich so gegen Hilfe sträubte: Er war nicht gegen Bergungskosten versichert. «Erst als ich ihm sagte, dass er keine Rechnung bekommt, ging er mit.»

Beide Bergsteiger konnten somit gerettet werden. Sie fuhren an Bord der Zugspitzbahn ins Tal.

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