Die Haltung von Peter Handke zum Jugoslawien-Krieg hat Diskussionen ausgelöst. Kritiker und Unterstützer warten gebannt auf seine Nobelpreisträger-Rede.
Peter Handke
Peter Handke beim Interview mit der Nachrichtenagentur APA im Garten seines Hauses. Foto: Wolfgang Huber-Lang/APA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nobelpreisträger Peter Handke wird für seine Haltung zum Jugoslawien-Krieg kritisiert.
  • Mit Interviews und Auskünften hat sich der Österreicher bisher stark zurückgehalten.
  • Am 10. Dezember hält er im Rahmen der Nobelpreisverleihung eine Rede.

Der österreichische Literaturnobelpreisträger Peter Handke (76) reagiert weiterhin äusserst dünnhäutig auf Fragen nach seiner umstrittenen Haltung im Jugoslawien-Konflikt. Ein Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA, in seinem Haus bei Paris, brach Handke nach rund einer Stunde ab.

Literaturnobelpreisträger Handke
Peter Handke, Schriftsteller aus Österreich, steht auf dem Grundstück seines Hauses. Handke erhielt den Literaturnobelpreis für das Jahr 2019. - dpa

Eine Frage nach seinem 1999 ausgestellten jugoslawischen Reisepass habe das Fass zum Überlaufen gebracht, schilderte Huber-Lang am Freitag. «Jetzt hören wir auf. Ich bitte Sie, das Haus zu verlassen. Das ist ja unglaublich», sagte Handke laut Huber-Lang.

Kritik wegen Haltung zum Jugoslawien-Krieg

Handke hatte sich in dem Konflikt stark mit Serbien solidarisiert und nach Ansicht von Kritikern die serbischen Kriegsverbrechen geleugnet. 2006 hielt er bei der Beerdigung des sechs Jahre zuvor gestürzten serbischen Führers Slobodan Milosevic eine Rede. Die Bekanntgabe der Verleihung des Nobelpreises an ihn stiess Anfang Oktober weltweit auf ein geteiltes Echo.

Slobodan Milosevic
Unterstützer von Slobodan Milosevic folgen einem mit Blumen beschmückten Auto an seiner Beerdigung 2006. (Archivbild) - keystone

Peter Handke schweigt zum Thema seiner Rede

Seine Rede aus Anlass der Nobelpreisverleihung am 10. Dezember sei bereits fertig, meinte Handke. Der frühe Abgabetermin sei wegen der Übersetzungen nötig.

«Deutsch ist ja nicht einfach zu übersetzen, vor allem meines», meint der Autor, der das Thema noch nicht verraten will. «Eines vielleicht: Der Hauptteil besteht aus dem Anfang und dem Ende des Stückes «Über die Dörfer».»

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