Pelicot-Tochter: Pornos sind schuld an Vergewaltigungen
Die Tochter von Vergewaltigungsopfer Gisèle Pelicot warnt vor den negativen Auswirkungen von Pornografie. Diese würden zu mehr Missbrauch führen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Missbrauchsfall von Gisèle Pelicot erlangte international Bekanntheit.
- Ihre Tochter äussert sich nun gegen Online-Pornokonsum.
- Pornos würden Missbrauch fördern.
Gisèle Pelicot wurde von ihrem Ehemann über fast zehn Jahre regelmässig betäubt und fremden Männern zur Vergewaltigung angeboten.
Mindestens 82 Täter sollen ihre sexuellen Fantasien an Pelicot ausgelebt haben. Insgesamt wurde sie etwa 200-mal vergewaltigt.
Dominique Pelicot, Gisèles Ehemann, wurde vor Gericht zu 20 Jahren Haft verurteilt. 50 weitere Täter in dem Fall wurden ebenfalls schuldig gesprochen.
Der Horror vom Pelicot-Missbrauchsfall erlangte international Bekanntheit. Die Tochter des Ehepaars appellierte nun an die Männer: Sie können mithelfen beim Kampf gegen sexuelle Gewalt an Frauen.
«System» von Frauenhass und Gewalt
Für die Bewerbung ihres Buches besuchte Caroline Darian das Hay Festival in Powys, Wales. Ein Anwesender fragte sie, wie Männer im Kampf gegen Missbrauch helfen können, wie der «Guardian» berichtet.
Darians Antwort: Männer sollen untereinander mehr über Pornografie sprechen. Die Industrie sei «Teil des Systems» von Frauenhass und Gewalt.
«Niemals» wäre ihre Mutter mehr als 200-mal vergewaltigt worden, wenn es keine Pornografie-Webseiten gäbe, sagt Tochter Caroline Darian. «Soziale Probleme wie Pornos» sind laut Darian mitschuldig an Missbräuchen.
Das Event wurde von Schauspielerin und Aktivistin Jameela Jamil geleitet. Auch sie hat eine Mitteilung an das andere Geschlecht: Es sei «dringend nötig», dass Männer ihre Freunde bei misogynen Kommentaren oder Verhalten in die Schranken weisen.
Studien bestätigen Darian
Tatsächlich konnte bereits in mehreren Studien ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Pornos und der Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen festgestellt werden.
So gelten Softcore-Pornografie (einfache Nacktdarstellungen) und gewaltfreie Pornografie zwar als harmlos. Gewaltfreie Hardcore-Pornografie und Gewaltpornografie können jedoch Aggressivität fördern.