Estland wählt am heutigen Sonntag ein neues Parlament. Erwartet wird, dass keine der neun Parteien die absolute Mehrheit erreichen wird.
Estlands Regierungschefin Kaja Kallas im Februar in Tallinn
Estlands Regierungschefin Kaja Kallas im Februar in Tallinn - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neun Parteien stehen bei den Parlamentswahlen in Estland zur Auswahl.
  • Keine davon dürfte die absolute Mehrheit erreichen, als Favorit gilt die Reformpartei.

Überschattet durch die Auswirkungen von Russlands Krieg gegen die Ukraine haben in Estland am Sonntagmorgen die Parlamentswahlen begonnen. Gut 965'000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, in dem baltischen EU- und Nato-Land über die 101 Sitze im Parlament in Tallinn zu entscheiden.

Zur Wahl in der an Russland grenzenden Ostseerepublik treten neun Parteien an. Erste Ergebnisse werden in der Nacht zum Montag erwartet. Dabei dürfte keine Partei die absolute Mehrheit erzielen. In Umfragen vor der Wahl lag die wirtschaftsliberale Reformpartei von Ministerpräsidentin Kaja Kallas vorn.

Die seit 2021 als erste Frau an der Regierungsspitze Estlands stehende Kallas gilt als eine der resolutesten Unterstützer der Ukraine in Europa. Die 45-Jährige führt gegenwärtig eine Dreierkoalition mit den Sozialdemokraten und der konservativen Partei Isamaa an. Ob dieses Bündnis sich trotz hoher Zustimmungswerte für Kallas an der Macht halten kann, ist unklar.

Im Mittelpunkt des Wahlkampfs standen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf die nationale Sicherheit sowie sozialpolitische Themen. Eine Besonderheit der Wahl ist die Möglichkeit zur Stimmabgabe über das Internet, die Estland als erstes Land in Europa eingeführt hatte. Bereits vor dem eigentlichen Wahltag stimmte dieses Mal mehr als ein Viertel der Wähler online ab.

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