Die Grenze zwischen erzieherischen Massnahmen und häuslicher Gewalt soll klarer werden, meint die Pariser Staatssekretärin Marlène Schiappa.
Ein Kind und ein Erwachsener halten sich an den Händen.
Erzieherische Gewalt soll laut Marlène Schiappa nicht mehr zum Einsatz kommen. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Klaps auf den Po soll künftig in Frankreich verboten sein.
  • Marlène Schiappa hat einen entsprechenden Gesetzesentwurf geplant.

Die französische Staatssekretärin für Gleichstellung, Marlène Schiappa, will Eltern den Klaps auf den Po oder die Wange ihrer Kinder verbieten. Sie machte sich am Donnerstag für einen Gesetzentwurf stark, mit dem Frankreich mit mehrjähriger Verspätung eine europäische Vorgabe zum Verbot der körperlichen Züchtigung umsetzt. «Es gibt keine kleine Ohrfeige», sagte sie dem Sender France Info.

Schiappa sagte, sie persönlich unterstütze das geplante Gesetz zum Verbot der sogenannten «erzieherischen Gewalt», das am 29. November im Parlament beraten wird. Die Regierung habe ihre Haltung allerdings noch nicht abgestimmt. «Aber im Jahr 2018 sehe ich nicht, was Schläge auf den Hintern und andere erzieherische Gewalt rechtfertigen könnte», betonte die Staatssekretärin.

Der Europarat hatte Frankreich 2015 ermahnt, die Europäische Sozialcharta umzusetzen, die von den Mitgliedstaaten ein Verbot jeder Gewalt gegen Kinder verlangt. Ein erstes Gesetz wurde im Januar 2017 wegen formaler Mängel vom Verfassungsrat gekippt. In Deutschland ist Eltern und Lehrern die körperliche Züchtigung bereits seit dem Jahr 2000 strafrechtlich untersagt.

Sanktionen gegen gewalttätige Eltern sieht auch der neue französische Gesetzentwurf nicht vor. Er wird von den Liberalen getragen, die mit Präsident Emmanuel Macron verbündet sind, sowie von mehreren Oppositionsgruppen.

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