Paar soll Frau erpresst und zu Sex mit 100 Männern gezwungen haben
Ein Mann soll eine Frau mit einem Eheversprechen aus Afghanistan nach Deutschland gelockt haben. Dort soll das Opfer zur Prostitution gezwungen worden sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau wurde in Deutschland mutmasslich vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen.
- Die 26-Jährige wandte sich schliesslich mit Unterstützung eines Freiers an die Polizei.
In Deutschland muss sich ein Paar vor Gericht verantworten, das eine junge Frau zum Geschlechtsverkehr mit 100 bis 150 Freiern gezwungen haben sollen. Der 28-jährige Mann und seine 29-jährige Verlobte wiesen zum Auftakt vor dem Landgericht München heute Montag die Vorwürfe zurück.
Angeklagte und Opfer stammen aus Afghanistan. Der Mann hatte das Opfer laut Anklage in einem Online-Chat kennengelernt und im November 2017 mit dem Eheversprechen nach München gelockt. Er habe die damals 26-Jährige damit unter Druck gesetzt, dass sie, nachdem sie mit ihm Sex gehabt hatte, keine Jungfrau mehr und darum von ihm abhängig war. In der Folge habe sie mit ihm und der Mitangeklagten in einer Wohnung leben und den Kontakt zu ihrer Familie abbrechen müssen.
Unterstützung eines Freiers
Nach knapp einem Monat sei das Opfer über Internetportale zur Prostitution an Männer vermittelt worden, so die Anklage. Mehrmals hätten die mutmasslichen Täter sie zudem in der Wohnung vergewaltigt und ihr mit dem Tod gedroht. Zudem hätten sie Druck aufgebaut, indem sie damit drohten, ihrer Familie zu verraten, dass sie keine Jungfrau mehr ist und als Prostituierte tätig war. Im März 2018 wandte die Frau sich schliesslich mit Unterstützung eines Freiers an die Polizei.
Die Vorwürfe lauten auf Zwangsprostitution, Zuhälterei und Vergewaltigung. Für das Verfahren sind sieben Termine bis Ende Januar angesetzt. Im Laufe des Prozesses soll auch das Opfer aussagen.