Bei einem Konzert von Rammstein in Wien (Ö) wurde ein Team von ORF tätlich angegriffen. Schliesslich gab es für ihren Beitrag sogar polizeilichen Schutz.
Rammstein
Vor dem Konzert von Rammstein in Wien protestierten einige für ein Verbot. Es ging um die Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Rammstein-Konzert in Wien war offenbar die Stimmung gekippt.
  • Einige betrunkene Fans machten einem Kamera-Team von ORF das Leben schwer.
  • Schliesslich musste der geplante Beitrag unter polizeilichem Schutz durchgeführt werden.
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Einige Fans von Rammstein in Österreich sind offenbar keine Fans der Presse. Ein Team des ORF wurde beim ersten Konzert der Deutschen in Wien am Mittwochabend tätlich angriffen.

Gegenüber «Krone» beschreibt Kulturredakteur Didi Petschl, wie es zum Vorfall kam. Demnach waren einige Menschen nach dem Konzert «bereits relativ aggressiv». «Es wurde Lügenpresse und dergleichen Skandiert», so der ORF-Mann.

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Vor der Zugabe hätten er und sein Team darauf gewartet, die Fans vor dem Stadion zu interviewen. Eine augenscheinlich betrunkene Frau, sei dann um sie herumgetorkelt und sei ausfällig geworden.

«Sie fragte uns, ob wir spinnen und dass wir sie nicht filmen sollen. Wir haben versucht, ihr ruhig zu erklären, dass wir nur auf die Fans warten. Sie glaubte uns nicht, wurde leicht handgreiflich und griff auf die Linse.»

Als das ORF-Team sie gebeten habe, Ruhe zu bewahren, sei die Frau dann erst recht aggressiv geworden. «Sie sprang von hinten auf uns zu, schlug gegen die Kamera und versuchte sie zu Boden zu werfen.»

Rammstein
Schon vor dem Konzert von Rammstein war die Stimmung in Wien offenbar aufgeheizt.
Rammstein Till Lindemann
Ein Rammstein-Fan wird von der Polizei abgeführt.
Die Vorwürfe gegen Till Lindemann sorgten auch in Österreich für Diskussionen und Proteste.

Die Kamerafrau hatte die Kamera zu diesem Zeitpunkt noch in der Schlaufe, weshalb ihr Daumen überdehnt worden sei. «Sie erstattete Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung, weil die Kamera dabei leicht beschädigt wurde.»

In dem Moment sei zum Glück ein Polizeiwagen vorbeigefahren. Didi Petschl sagt, er hätte die Beamten gestoppt und diese hätten ihre Daten und die der Frau aufgenommen.

Beitrag unter Polizeischutz gedreht

Trotz des Schocks hätten sie schliesslich ihre Fans mit dem Publikum gemacht. Nach circa 20 Minuten habe ein Live-Einstieg für «ZiB 3» angestanden, als ein Typ ins Bild gesprungen sei.

«Scheiss ORF. Ihr seid alle Juden. Ihr seid’s alle Gfraster», habe dieser geschrien und ihm die Faust gezeigt, so Petschl. «Ich habe ihn ignoriert und dann sprang er auf mich zu und hat mich ziemlich heftig gestossen.»

Till Lindemann Detlev Buck
Rammstein-Frontmann Till Lindemann steht nach wie vor heftig in der Kritik. (Archivbild) - keystone

Securitys vom Veranstalter hätten die Szene beobachtet und den Mann vertrieben. Anschliessend sei die Kamerafrau losgelaufen, um Polizisten zu holen. «Sie meinte für den Live-Einstieg brauche es polizeiliche Unterstützung. Wir mussten ihn dann tatsächlich mit etwa zehn Polizisten um uns herum durchführen.»

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