Die Crew des mit mehr als 100 Menschen an Bord im Mittelmeer ausharrenden Rettungsschiffs «Open Arms» hat abermals Dutzende Migranten aufgenommen.
«Open Arms»
Migranten an Bord des spanischen Rettungsschiffs «Open Arms». - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 160 Migranten an Board kreuzt das Schiff «Open Arms» durchs Mittelmeer.
  • Malta wollte nur einen Teil der Flüchtlinge aufnehmen.

Zu den ursprünglich 121 Migranten auf dem Schiff seien noch einmal 39 hinzugekommen. Diese wurden in internationalen Gewässern geborgen, teilt die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms am Samstagmorgen auf Twitter mit.

«Währenddessen warten wir immer noch auf einen sicheren Hafen zum Einlaufen», schrieb NGO-Chef Oscar Camps. Zuletzt kreuzte die «Open Arms» unweit der italienischen Insel Lampedusa. Nach Angaben von Amnesty International mit mehr als 30 Kindern und Babys an Bord.

Open Arms will alle Geretteten nach Malta bringen

Kurz nach der Rettung erklärte Camps, Malta wolle die 39 Geretteten an Land bringen – die übrigen aber nicht. «Das hat zu einem ernsthaften Sicherheitsproblem an Bord geführt. Das Ausmass der Beklemmung dieser Menschen ist unhaltbar», twitterte er.

Open Arms
US-Schauspieler Richard Gere an Bord des Rettungsschiffs «Open Arms». Foto: Valerio Nicolosi/AP - dpa-infocom GmbH

Die maltesische Regierung teilte mit, Proactiva Open Arms weigere sich, diese Lösung anzunehmen. Sie bestehe darauf, dass Malta auch die 121 zuvor Geretteten übernehme. Für diese fühlt sich Malta aber nicht zuständig.

Italien und Malta verweigern Rettungsschiffen immer wieder die Einfahrt in ihre Häfen. Sie dringen darauf, dass andere EU-Staaten vorab zusichern, alle anlandenden Migranten zu übernehmen.

Keine Koordinierung durch EU-Kommission

So auch im Fall der «Open Arms». Auf einen festen Mechanismus zur Verteilung von aus Seenot geretteten Menschen konnte sich die Staatengemeinschaft bislang nicht einigen.

Zuletzt hatte in solchen Fällen die EU-Kommission vermittelt, um aufnahmebereite Länder zu finden. Voraussetzung für eine Koordinierung durch die EU-Kommission ist jedoch, dass ein EU-Staat die Kommission darum bittet. Bislang habe kein Land die Brüsseler Behörde dazu aufgerufen, sagte eine Sprecherin am Freitag.

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