NRW testet Einsatz künstlicher Intelligenz zur Suizidprävention in Gefängnissen
Nordrhein-Westfalen will als erstes Bundesland den Einsatz künstlicher Intelligenz für eine verbesserte Suizidprävention in Gefängnissen testen.

Das Wichtigste in Kürze
- Neuartiges System soll Hinweise auf Suizidabsicht erkennen und Beamte alarmieren.
Erforscht werden soll das frühzeitige Erkennen kritischer Situationen in den Hafträumen durch eine sogenannte ereignisgesteuerte Videoüberwachung, wie das Landesjustizministerium am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Dabei sollen Situationen erfasst werden, die auf einen geplanten Suizid hindeuten.
Als Beispiele nannte das NRW-Ministerium auffällige Verhaltensweisen wie Bewegungsmuster bei einem Strangulationsversuch oder den Einsatz gefährlicher Objekte wie Messer. Das Assistenzsystem soll die Vollzugsbeamten dann rechtzeitig alarmieren.
Nach einer europaweiten Ausschreibung des entsprechenden Forschungsprojekts erhielt nun ein Unternehmen aus dem sächsischen Chemnitz den Zuschlag. Die Firma soll in einem ersten Schritt eine Software entwickeln. Erweist sich das entwickelte System in einer anschliessenden Testphase als hilfreich, sollen zunächst in einem Pilotvorhaben suizidgefährdete Gefangene in einem NRW-Gefängnis mit Videokameras überwacht werden.