Norwegen prüft Bau eines Zauns an Grenze zu Russland
Das Wichtigste in Kürze
- Norwegen grenzt auf einer Länge von 198 Kilometern an Russland.
- Nun prüft das Land, diese Grenze besser zu schützen.
- Nach dem Vorbild Finnlands ist ein Zaun in Diskussion.
Die norwegische Regierung erwägt den Bau eines Zauns entlang ihrer 198 Kilometer langen Landgrenze zu Russland.
Dieser Schritt folgt dem Beispiel Finnlands und wurde von Emilie Enger Mehl, der Justiz- und Sicherheitsministerin des skandinavischen NATO-Mitgliedsstaates, angekündigt.
Die Sicherheitsministerin äusserte sich am Samstagabend positiv über die Idee eines Grenzzauns. Dies in einem Interview mit dem Rundfunksender NRK: «Ein Grenzzaun ist sehr interessant. Er kann nicht nur abschreckend wirken, sondern auch Sensoren und andere Warntechnik enthalten, mit der wir erkennen können, ob sich Menschen der Grenze nähern».
Derzeit prüft die norwegische Regierung verschiedene Massnahmen zur Stärkung der Sicherheit an ihrer nördlichen Grenze zu Russland im arktischen Gebiet, wie der «Spiegel» berichtet.
Neben dem Bau von Zäunen werden auch eine Aufstockung des Personals bei den Grenzbeamten oder eine intensivierte Überwachung in Betracht gezogen.
Grenze könnte auch geschlossen werden
In Storskog – dem einzigen offiziellen Übergangspunkt von Russland nach Norwegen – wurde bereits 2016 ein 200 Meter langer und 3,5 Meter hoher Zaun errichtet. Dies als Reaktion auf die Ankunft von etwa 5000 Migranten und Asylsuchenden aus Russland im Vorjahr.
In den letzten Jahren wurden jedoch nur wenige illegale Grenzübertrittsversuche registriert.
Enger Mehl erklärte weiter, dass die norwegische Regierung bereit sei, die Grenze kurzfristig zu schliessen, sollte sich die Sicherheitslage in der Arktisregion verschlechtern. Sie hatte diesen Sommer Finnland besucht, um sich über deren Vorgehen bei der Schliessung ihrer 1340 Kilometer langen Landgrenze zu Russland zu informieren.
Zur besseren Kontrolle und Überwachung
Nachdem Finnland Ende 2023 alle seine Grenzübergänge zu Russland geschlossen hatte, begann das Land mit dem Bau eines bis zu 200 Kilometer langen Zauns entlang seiner Grenzzone.
Finnische Beamte argumentieren, dass solche Zäune mit hochmoderner Überwachungstechnik notwendig seien, um Personen aus Russland besser kontrollieren und überwachen zu können.
Enger Mehl zeigte sich inspiriert von diesem finnischen Projekt und erhielt Unterstützung von Ellen Katrine Hætta, der Polizeichefin in der nordnorwegischen Provinz Finnmark: «Es ist eine Massnahme, die an der gesamten oder einem Teil der Grenze zwischen Norwegen und Russland relevant werden könnte», so Enger Mehl.