Irland und Nordirland sind unsichtbar voneinander getrennt. Wird sich das nach dem Brexit ändern?
Eine irische Flagge weht über den Gräbern auf einem Friedhof in Carrickcarnan, direkt neben der Kirche Jonesborough Parish in Nordirland.
Eine irische Flagge weht über den Gräbern auf einem Friedhof in Carrickcarnan, direkt neben der Kirche Jonesborough Parish in Nordirland. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die unsichtbare Grenze zwischen Nordirland und Irland erschwert die Brexit-Verhandlungen.
  • 30'000 Personen pendeln tagtäglich zwischen den beiden Ländern – ohne Kontrollen.

In Nordirland leben mit 1,8 Millionen Menschen nur drei Prozent der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs. Doch für die die britische Regierung und die EU ist die britische Provinz das mit Abstand grösste Problem in den Brexit-Verhandlungen.

Grossbritannien und Nordirland bilden seit der Abspaltung Irlands 1922 das Vereinigte Königreich. Seit den 60er Jahren bekämpften sich in Nordirland irisch-katholische Nationalisten und protestantische Loyalisten, 3500 Menschen starben in dem Konflikt. Die 500 Kilometer Grenze zu Irland war damals durch Wachtürme, Stacheldraht und schwer bewaffnete Soldaten gesichert.

Aufteilung zwischen Protestanten und Katholiken

Der Nordirland-Konflikt endete 1998 mit dem Karfreitagsabkommen. Dieses legte einerseits die Aufteilung der Macht zwischen Protestanten und Katholiken in der Provinz fest. Gleichzeitig garantiert es einen reibungslosen Austausch zwischen Nordirland und Irland.

Heute ist die Grenze kaum sichtbar. 30'000 Menschen pendeln täglich ohne Kontrollen über sie zur Arbeit, Waren und Güter passieren sie zollfrei, und Unternehmen haben grenzüberschreitende Lieferketten aufgebaut. Nach dem Brexit wären eigentlich wieder Grenzkontrollen zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem Nicht-EU-Mitglied Nordirland nötig. Dies wollen die EU und die britische Regierung aber unbedingt verhindern, um ein Wiederaufflammen des Nordirland-Konflikts zu verhindern.

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