Angesichts von Rekordwerten bei Corona-Neuinfektionen haben die Niederlande einen Mindestabstand von 1,5 Metern wieder verpflichtend gemacht.
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Daher halten gewisse Skeptiker nun Abstand von frisch Geimpften. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den Niederlande wird die Mindestabstandsregel von 1,5 Meter wieder verpflichtend.
  • Beim Verstoss droht ein Bussgeld von bis zu 95 Euro.
  • Grund für die Wiedereinführung sind die Rekordwerte bei den Corona-Neuinfektionen.

Angesichts von Rekordwerten bei Corona-Neuinfektionen und Patientenzahlen haben die Niederlande einen Mindestabstand von 1,5 Metern wieder verpflichtend gemacht. Bei Verstössen drohten 95 Euro Geldbusse. Das teilte das Justizministerium am Dienstag in Den Haag mit.

Ladenschluss bereits um 20 Uhr

In Gaststätten und im Kultursektor gilt die Pflicht nicht, weil dort bereits die 3G-Regel (also: geimpft, genesen oder getestet) in Kraft gesetzt wurde. Auch Friseurgeschäfte und der öffentliche Nahverkehr sind ausgenommen.

Die Abstandsregel war in dem deutschen Nachbarland erst im September abgeschafft worden. Anfang November hatte die niederländische Regierung dann wegen der sich wieder verschlechternden Lage einen Teil-Lockdown verhängt. So müssen Gaststätten und Supermärkte um 20 Uhr schliessen, andere Läden bereits um 18 Uhr. Auch gilt in öffentlich zugänglichen Gebäuden wieder Maskenpflicht.

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«Abstandsregeln und Maskenpflicht beachten» steht vor einem Gymnasium in der Bretagne (F). - AFP

Binnen sieben Tagen wurden in dem 17,5-Millionen-Einwohner-Land rund 154'000 Neuinfektionen registriert – etwa 40 Prozent mehr als in der Vorwoche. Das ist nach Angaben des Reichsinstituts für Gesundheit und Umwelt ein Höchststand seit Ausbruch der Pandemie. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei mehr als 880. Zum Vergleich: In Deutschland betrug sie am Dienstag annähernd 400.

Krebs- und Herzoperationen abgesagt

In den Niederlanden liegen 2540 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern, davon 488 auf Intensivstationen. Die Lage ist inzwischen so kritisch, dass auch Krebs- und Herzoperationen abgesagt werden müssen. Am Dienstag wurden die ersten zwei Covid-Patienten in Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen verlegt.

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