Neues Lebenszeichen von inhaftierter Kolesnikowa in Belarus

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Weissrussland,

Maria Kolesnikowa, inhaftierte Oppositionelle aus Belarus, schreibt erstmals seit zweieinhalb Jahren einen längeren Brief an ihre Familie.

Kolesnikowa
Maria Kolesnikowa (rechts) wurde vor fünf Jahren festgenommen und zerriss beim Versuch, sie ausser Landes zu bringen, ihren Pass. (Archivbild) - keystone

Die seit 2020 in Belarus inhaftierte Oppositionelle Maria Kolesnikowa hat erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder einen längeren Brief an ihre Familie schreiben dürfen. «Der Zeitpunkt unseres Treffens rückt unaufhaltsam näher – und es wird der glücklichste Tag sein», schrieb sie in einem auszugsweise von der Opposition bei Instagram veröffentlichten Brief an ihren Vater.

Der Vater durfte die 43-Jährige zwar im vergangenen Jahr nach Berichten über ihre angeschlagene Gesundheit in einem Krankenhaus des Straflagers 4 in Gomel besuchen. Informationen über ihr Leben im Straflagersystem von Machthaber Alexander Lukaschenko gibt es aber kaum.

«Jeden Morgen schaue ich in den Morgenhimmel und jeden Abend in den Sternenhimmel, denke an euch und umarme euch alle ganz fest in Gedanken! Und ich spüre immer eure Liebe und Fürsorge, die mich beschützen und mir das Vertrauen geben, dass wir alles überstehen werden», schrieb auch als Musikerin bekannte Kolesnikowa.

Kampf gegen Lukaschenkos Regime

Kolesnikowa war 2020 prominente Anführerin der Proteste gegen Lukaschenko nach einer weithin als gefälscht kritisierten Präsidentenwahl. Sie wurde im September vor fünf Jahren festgenommen und zerriss beim Versuch, sie ausser Landes zu bringen, ihren Pass. Wegen angeblichen Versuchs einer illegalen Machtübernahme wurde sie zu elf Jahren Haft verurteilt. Seit Februar 2023 gab es nach Angaben ihrer Angehörigen keinen Brief mehr von ihr.

Kolesnikowas Schwester Tatjana Chomitsch hatte im September dem oppositionellen belarussischen Exilmedium «Serkalo» gesagt, die zuletzt freigelassenen politischen Gefangenen hätten berichtet, Maria arbeite im Straflager. Sie sei aber weitgehend isoliert und meide selbst auch den Kontakt zu Mitgefangenen, um diese nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Sie sei weiter besorgt um die Gesundheit ihrer Schwester, sagte Chomitsch.

Nach den Freilassungen auch prominenter politischer Gefangener durch Vermittlung der USA äusserte Chomitsch die Hoffnung, dass auch Maria Kolesnikowa bald in Freiheit kommen könnte. Chomitsch machte deutlich, dass aber nicht klar sei, ob Kolesnikowa bereit sei, Belarus zu verlassen. Zuletzt hatte der prominente Oppositionspolitiker Nikolaj Statkewitsch nach seiner Freilassung den Grenzübertritt verweigert – und kam wieder in Haft. In dem Land sind mehr als 1000 Kritiker Lukaschenkos in Haft.

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