Netto-Einwanderung nach Grossbritannien geht deutlich zurück

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Laut Schätzungen der britischen Statistikbehörde hat der Einwanderungsüberschuss nach Grossbritannien stark abgenommen.

Grossbritannien Flagge
Die britische Statistikbehörde schätzt, dass der Einwanderungsüberschuss in einem Jahr stark zurückgegangen ist. (Symbolbild) - dpa

Der Einwanderungsüberschuss nach Grossbritannien ist nach Schätzungen der Statistikbehörde des Landes innerhalb eines Jahres deutlich zurückgegangen.

Die Nettoeinwanderung – also die Differenz zwischen Einwanderung und Auswanderung – lag demnach in den zwölf Monaten bis Juni 2025 bei 204'000. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 649'000. Das ist den Angaben nach der niedrigste Jahreswert seit 2021 und ein Rückgang um 69 Prozent.

Demnach wanderten den Schätzungen zufolge in dem angegebenen Zeitraum 898'000 Menschen nach Grossbritannien ein, während 693'000 auswanderten.

Shabana Mahmood: Weniger Migration entlastet Gemeinden

Innenministerin Shabana Mahmood der sozialdemokratischen Labour-Regierung begrüsste den Rückgang der Nachrichtenagentur PA zufolge. Das «Ausmass der Migration» habe die Gemeinden «enorm unter Druck gesetzt».

Dem Office for National Statistics (ONS) zufolge lässt sich der Rückgang auf weniger Staatsangehörige von Nicht-EU-Staaten zurückführen, die zum Arbeiten oder Studieren ins Vereinigte Königreich kommen. Ein anderer Grund sei ein «kontinuierlicher, allmählicher Anstieg» der Auswanderung. Die konservative Vorgängerregierung hatte die Einreisebestimmungen deutlich verschärft, auch damit lassen sich die sinkenden Zahlen erklären.

Migration prägt seit Jahren die britische Politik

Das Thema Migration ist in Grossbritannien seit Jahren politisch stark aufgeladen und meist das politisch vorherrschende Thema. Auch beim Austritt des Landes aus der EU spielte es eine grosse Rolle.

Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage liegt auch deshalb mit seiner rechtspopulistischen Partei Reform UK in den Umfragen deutlich vor der regierenden Labour-Partei und den Konservativen. Nach dem Brexit stieg die Zahl der Einwanderer ironischerweise stark an – damit dürfte den Schätzungen zufolge nun vorerst Schluss sein.

Auch das Innenministerium veröffentlichte neue Zahlen zur Migration. Demnach haben im Jahr bis September 2025 110'051 Menschen im Vereinigten Königreich Asyl beantragt. Mehr als 51'000 Menschen seien über irreguläre Routen nach Grossbritannien gekommen, die meisten davon nahmen gefährliche Fahrten mit kleinen Booten auf sich.

Erst vergangene Woche kündigte die Labour-Regierung an, die Asylgesetze des Landes deutlich zu verschärfen. Im Kern sieht die gross angekündigte Reform einen zentralen Wechsel im Asylsystem weg von einem langjährigen Schutz hin zu einem zeitlich stark begrenzten, nur grundlegenden Schutz vor, der regelmässig überprüft wird.

Kommentare

User #1252 (nicht angemeldet)

Ohne Zuwanderung kann keine Volkswirtschaft aufrechterhalten werden, geschweige denn wachsen. Aber das wollen viele Leute nicht wahrhaben. Mir einfach unbegreiflich, wie man sich in der heutigen Zeit gegen die Zuwanderung stellt, obwohl wir alle hier in Europa einst aus Afrika zugewandert sind. Vielleicht sollten sich einige Leute mal die Genographic-Doku ansehen, damit sie verstehen, wo wir eigentlich alle herkommen.

Huldrych Ammann

Geht doch! Nehmt euch ein Beispiel, ihr Politiker!

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