Die Londoner Polizei hat einen aus der Haft geflohenen Terrorverdächtigen festgenommen. Zuvor war der Mann drei Tage mit einem Grossaufgebot gesucht worden.
Beamte konnten den 21-Jährigen demnach im Londoner Stadtteil Chiswick ergreifen, wie die Metropolitan Police mitteilte.
Beamte konnten den 21-Jährigen demnach im Londoner Stadtteil Chiswick ergreifen, wie die Metropolitan Police mitteilte. - Jamie Lashmar/PA/AP/dpa

Nach tagelanger Fahndung hat die britische Polizei einen aus einem Londoner Gefängnis ausgebrochenen Terrorverdächtigen festgenommen. Beamte konnten den 21-Jährigen demnach am Samstag um kurz vor 11 Uhr (Ortszeit) im Londoner Stadtteil Chiswick ergreifen, wie die Metropolitan Police mitteilte.

Die Polizei hatte ihre Suche zuvor auf den wohlhabenden Stadtteil im Südwesten der Hauptstadt konzentriert, nachdem es dort Berichte über Sichtungen des Ex-Soldaten gegeben hatte.

Verschärfte Sicherheitslage während Suche nach Geflohenem

Mit der Festnahme endet eine dreitägige grossangelegte Fahndung, bei der auch an Häfen und Flughäfen die Sicherheitschecks erheblich verschärft worden waren. Der Mann war am Mittwochmorgen aus dem Gefängnis Wandsworth im Südwesten Londons ausgebrochen, indem er sich an die Unterseite eines Lastwagens klammerte.

Premierminister Rishi Sunak zeigte sich zufrieden mit dem Fahndungserfolg. Er danke der Polizei und der Öffentlichkeit, die mit einer «enormen Zahl an Hinweisen» geholfen hätten, den Mann zu fassen, sagte der konservative Politiker vor Journalisten am Rande des G20-Gipfels in Indien.

Rishi Sunak Grossbritannien Premierminister
Premier Rishi Sunak äusserte sich am Rande des G20-Gipfels in Indien zum Fall. - keystone

Für Verwunderung hatte gesorgt, wie es dem ehemaligen Soldaten, dem vorgeworfen wird, Bombenattrappen auf einer Militärbasis platziert zu haben, gelungen war, unbemerkt zu entkommen. Die Regierung kündigte eingehende Untersuchungen an.

Britischer Justizvollzug in der Kritik

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die angespannte Lage im britischen Justizvollzug. Viele der Gefängnisse sind hoffnungslos überfüllt. Hinzu kommen Personalmangel, ein hoher Krankenstand und eine starke Fluktuation. Auch eine grosse Zahl der Gebäude, die teils noch aus dem 19. Jahrhundert stammen, gilt als nicht mehr zeitgemäss.

Im Gefängnis Wandsworth war schon der wegen seiner Homosexualität verfolgte Schriftsteller Oscar Wilde eingesperrt. Zuletzt verbrachte auch der deutsche Ex-Tennis-Star Boris Becker einige Zeit in dem Gefängnis.

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