Beim Anschlag auf eine Moskauer Konzerthalle kamen zahlreiche Besucher ums Leben. Ein Teenager verhinderte noch Schlimmeres.
Moskau
Der 15-jährige Islam Khalilov hat vielen Menschen das Leben gerettet. - X / @AFpost

Das Wichtigste in Kürze

  • Islam Khalilov wurde beim Terroranschlag in Moskau zum Helden.
  • Der 15-Jährige konnte durch sein schnelles Handeln weitere Opfer verhindern.
  • Dennoch gibt sich der Teenager danach bescheiden.
Ad

In Moskau spielten sich am Freitag schlimme Szenen ab: Attentäter stürmten eine Konzerthalle und eröffneten das Feuer. Mittlerweile konnten mehrere Verdächtige festgenommen und vor Gericht gebracht werden.

Die Zahl der Todesopfer liegt bei weit über 100. Zuletzt wurden 139 Tote gemeldet. Unter anderem einem 15-jährigen Garderoben-Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass es nicht noch deutlich mehr sind.

Wie russische Medien berichten, hat der Held namens Islam Khalilov nämlich vielen Besuchern der Konzerthalle das Leben gerettet.

Russland
In Russland ist die Trauer nach dem Anschlag auf die Crocus City Hall gross.
Russland
Weit über 100 Personen kamen beim Terrorangriff ums Leben.
Crocus City Hall Russland
Ein junger Garderoben-Mitarbeiter hat noch Schlimmeres verhindert.
Russland
Dank ihm konnten etwa 100 Besucher der Konzerthalle rechtzeitig fliehen.
Spartak Moskau
Der russische Fussballverein Spartak Moskau lud den jungen Helden nach der Aktion zu sich ein.

Rund 100 Personen hat der Teenager demnach in Sicherheit gebracht. Dies, indem er den Gästen den Ausgang zeigte und ihnen half, aus dem Gebäude zu kommen. Schliesslich konnte er selbst ebenfalls fliehen.

Gegenüber «Moskva Online» sagt Khalilov: «Ich realisierte, dass, wenn ich nicht reagiere, ich mein eigenes und das Leben vieler anderer verlieren würde.» Er habe grosse Angst gehabt, erzählt der 15-Jährige.

Unter anderem habe er befürchtet, dass plötzlich Terroristen von der Treppe aus auf sie schiessen könnten. «Gott sei Dank ist das nicht passiert und ich habe es geschafft, die Tür rechtzeitig zu öffnen», so Khalilov.

Islam Khalilov: Rettung war «Teil meines Jobs»

Überbewerten will der Garderoben-Mitarbeiter seine Rolle aber nicht, erzählt er «Ruptly»: «Ich sehe mich nicht als Held, es war einfach Teil meines Jobs. Es ist besser, sich selbst zu opfern, als Hunderte Menschen sterben zu lassen.»

Er und die anderen Mitarbeitenden seien gut ausgebildet worden. So habe er genau gewusst, wie er sich im Notfall verhalten müsse.

Macht Ihnen die erhöhte Terrorgefahr in Europa Sorgen?

Andere Akteure in Russland sehen das etwas anders – und loben Khalilov in den höchsten Tönen. Und nicht nur das: Der bekannte russische Rapper Morgenshtern überwies dem Teenager eine Million Rubel (umgerechnet knapp 10'000 Franken).

Zudem lud ihn der Fussballverein Spartak Moskau, von dem Khalilov grosser Fan ist, zu einem Treffen mit den Spielern ein. Weiter erhielt er ein Saison-Abonnement für alle Spartak-Heimspiele geschenkt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GerichtFeuerAngstIslamJobsAnschlag