Die Vereinigung der Europajournalisten (AEJ) ist erschüttert über das Urteil im Mordfall am Journalisten Jan Kuciak.
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Der slowakische Investigativ-Journalist Jan Kuciak wurde 2018 ermordet. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jan Kuciak wurde 2018 in der Slowakei ermodert.
  • Das Urteil in seinem Fall erschüttert die Vereinigung der Europajournalisten.

Die Vereinigung der Europajournalisten (AEJ) ist erschüttert darüber, dass der Unternehmer Marian Kocner von einem Gericht freigesprochen worden sind. Kocner gilt als mutmasslicher Drahtzieher des Mordes am slowakischen Journalisten Jan Kuciak.

«Wir müssen die Frage stellen, warum nicht mehr Beweise zusammengetragen wurden. Und warum das Sonderpolizeiteam, das dieses schreckliche Verbrechen untersucht hat, vorzeitig aufgelöst wurde.» Dies erklärte die slowakische Sektion der Journalisten-Organisation. Es gebe gute Gründe für die Annahme, dass die Auftraggeber des Mordes ungeschoren davonkommen könnten.

Misstrauen gegenüber dem slowakischen Justizsystem

Solange die Frage, wer Kuciak erschossen habe, nicht beantwortet sei, bleibe ein grosses Misstrauen gegenüber dem slowakischen Justizsystem. Die AEJ verwies darauf, dass in der Causa noch das Oberste Gericht ein abschliessendes Urteil sprechen müsse.

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Jan Kuciak erhält einen Sonderpreis von der Axel Springer Akademie. - Keystone

Der Mord an Kuciak hatte 2018 in der Slowakei landesweit für Erschütterung gesorgt und ein politisches Erdbeben ausgelöst. Die postume Veröffentlichung eines Artikels von Kuciak führte zu Massendemonstrationen gegen die Regierung in Bratislava. Sie bewirkte schliesslich auch den Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Robert Fico.

Die Proteste ebneten zudem den Weg für die Wahl der Rechtsanwältin und Anti-Korruptions-Aktivistin Zuzana Caputova zur Präsidentin des Landes. Igor Matovic wurde dadurch zum Regierungschef ernannt.

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