Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat eine gemischte Bilanz der Amtszeit von Kanzlerin Angela Merkel gezogen. Merkel sei sich dessen bewusst, dass sie während der schweren griechischen Finanzkrise zu viel von den Griechen verlangt habe, sagte Mitsotakis dem staatlichen griechischen Fernsehen am Freitag. Sie sei aber auch diejenige gewesen, die Griechenland im kritischen Moment - gegen die Vorschläge ihrer damaligen Minister - in der Eurozone gehalten habe.
Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt Griechenlands Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. Foto: Christoph Soeder
Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt Griechenlands Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. Foto: Christoph Soeder - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Die Sparpolitik (in den Jahren der griechischen Finanzkrise) ging weit über das hinaus, was die griechische Gesellschaft ertragen konnte», sagte Mitsotakis.

Merkel wird am 28. und 29. Oktober zu einem Besuch in Griechenland erwartet. «Wir werden dann die Gelegenheit haben, darüber zu reden», fügte Mitsotakis hinzu. Er würdigte zugleich die Fähigkeit Merkels, Kompromisse zu finden. «Ich respektiere sie sehr», sagte Mitsotakis.

Griechenlands schwere Finanzkrise begann 2010 und dauerte etwa acht Jahre lang. Die Griechen mussten während dieser Zeit schmerzhafte Einschnitte hinnehmen. Seit 2018 ist das Land wieder auf Kurs. Die Arbeitslosigkeit beträgt zurzeit etwa 13,9 Prozent. Auf dem Höhepunkt der Krise waren mehr als 27 Prozent der Griechen ohne Job.

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