Wagner-Söldner sind laut Regierungsangaben nun in Belarus angekommen. Auf einem Video sind Übungen an der Waffe auf einem Truppenübungsplatz ersichtlich.
Wagner
Wagner-Söldner bei ihrem Zug durch Rostow am Don. (Archivbild) - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wagner-Söldner sind in Belarus angekommen und bilden Truppen aus.
  • Putin und Lukaschenko treffen sich, um neue Basis für Wagner-Armee zu besprechen.

Söldner der russischen Privatarmee Wagner sind nach wochenlangen Spekulationen um ihren Verbleib nach Angaben aus Minsk nun in Belarus angekommen. Die Männer hätten als Ausbilder für eine Reihe militärischer Disziplinen die Arbeit aufgenommen, teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Das Lager befindet sich demnach in Ossipowitschi rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Minsk.

Auf einem Video waren die maskierten Uniformierten nicht zu erkennen. Zu sehen waren aber Übungen an der Waffe auf einem Truppenübungsplatz. Eine Moderatorin in einem Video des Ministeriums sagte, dass die Wagner-Söldner den belarussischen Streitkräften ihre Kampferfahrung vermittelten.

Dankbarkeit der Verbündeten

Soldaten in dem Land, das unter Alexander Lukaschenko ein enger Verbündeter Russlands ist, äusserten sich dankbar für die Unterweisungen. Lukaschenko hatte angekündigt, dass Wagner-Truppen sich in Belarus niederlassen würden.

Armee-Camp
Armee-Camp in Belarus. (Archivbild) - keystone

Ausgebildet würden Soldaten der Territorialverteidigung, sagte der Offizier Maxim Pajewski vom belarussischen Generalstab. Zu sehen war auf dem Video ein Zeltlager für die Soldaten. In den vergangenen Tagen hatte es in sozialen Netzwerken angesichts von Truppenbewegungen auf den Strassen Spekulationen gegeben. Sie besagten, dass die Wagner-Armee nun auf dem Weg sein könnte nach Belarus.

Zusammenkunft in Kreml

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und Dutzende seiner Kommandeure hatten sich wenige Tage nach einem am 24. Juni rasch wieder beendeten Aufstand gegen die russische Militärführung mit Präsident Wladimir Putin im Kreml getroffen.

Jewgeni Prigoschin
Jewgeni Prigoschin und Wladimir Putin in Prigoschins Restaurant, aufgenommen am 11. November 2011. (Archivbild) - keystone

Zu Ergebnissen der dreistündigen Aussprache machte der Kreml keine Angaben. Putin und Lukaschenko hatten aber darüber informiert, dass Wagner in Belarus eine neue Basis finden könne. In Russland läuft derzeit eine Debatte um einen rechtlichen Status der bisher illegalen Privatarmee. Diese agiert neben anderen ähnlichen Gruppierungen bisher ohne gesetzliche Grundlage.

Was Prigoschin treibt

Die Wagner-Armee hat bei der Revolte im Juni unter anderem die südrussische Rostow am Don besetzt. Sie hat inzwischen einen grossen Teil der Waffen, Munition und Militärtechnik an das Moskauer Verteidigungsministerium übergeben.

Putin hatte den Aufständischen Straffreiheit zugesichert und ihnen Verträge mit dem Ministerium angeboten. Die Mehrheit steht aber dem Vernehmen nach hinter Prigoschin, der abgetaucht ist. Offiziell hat die Wagner-Armee nach Angaben von Prigoschin eine Auszeit bis Anfang August.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinKremlWaffeSchweizer ArmeeRegierung