Bei einem Autobomben-Anschlag im Osten von Afghanistan sind mindestens sieben Geheimdienstmitarbeiter getötet worden.
Präsident Aschraf Ghani (l.) und Rivale Abdullah Abdullah im Jahr 2015
Präsident Aschraf Ghani (l.) und Rivale Abdullah Abdullah im Jahr 2015 - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Einrichtung des Geheimdienstes mit Autobombe angegriffen.

40 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierung der Provinz Ghasni am Montag mit. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Die radikalislamische Gruppe mahnte nach dem Ende des Machtkampfs in Kabul zugleich einen weiteren Gefangenenaustausch sowie den Beginn von Friedensverhandlungen an.

Die Bombe sei in einem Geländewagen vor dem Regionalbüro des Geheimdienstes in Ghasni platziert gewesen, sagte der Sprecher der Provinzregierung.

Die Taliban reklamierten den Anschlag für sich. Die Islamisten verlangten zugleich Fortschritte in den Friedensgesprächen mit der afghanischen Regierung. Nach dem Ende des Streits um das Präsidentenamt in Kabul müsse nun der Gefangenenaustausch zwischen den Taliban und der Regierung abgeschlossen werden, um einen Beginn der Friedensverhandlungen zu ermöglichen, schrieb ein Taliban-Sprecher im Online-Dienst Twitter.

Präsident Aschraf Ghani und sein Erzrivale Abdullah Abdullah hatten am Sonntag ihr monatelanges Ringen um die Macht beendet. Abdullah soll als Vorsitzender des Nationalen Aussöhnungsrates die geplanten Friedensgespräche mit den Taliban leiten. Beide Politiker hatten nach der Wahl vom vergangenen Jahr den Sieg für sich reklamiert und sich im März als Staatschefs vereidigen lassen.

Die afghanische Regierung und die Taliban verhandeln seit Anfang April über einen Austausch ihrer Gefangenen, der aber nur schleppend in Gang kommt. Der Austausch von Gefangenen ist zentraler Bestandteil des Abkommens zwischen den USA und der radikalislamischen Miliz zur Beendigung des jahrelangen bewaffneten Konflikts in Afghanistan. Das Abkommen sieht vor, dass bis zu 5000 gefangene Taliban-Kämpfer und bis zu tausend verschleppte afghanische Soldaten freikommen.

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