Menschen rennen in Panik auf die Strassen, Bauernhäuser stürzen vollständig ein - auf Kreta schreckt ein schweres Erdbeben die Bevölkerung auf. Die Erschütterung ist noch in der Türkei zu spüren.
Feuerwehrleute stehen neben einer zerstörten Kirche im Süden der Insel Kreta. Foto: Harry Nakos/AP/dpa
Feuerwehrleute stehen neben einer zerstörten Kirche im Süden der Insel Kreta. Foto: Harry Nakos/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem starken Erdbeben auf der griechischen Insel Kreta ist am Montagmorgen mindestens ein Menschen ums Leben gekommen.

Elf Menschen wurden verletzt, mehrere Bewohner mussten aus ihren eingestürzten Häusern befreit werden.

Das Erdbeben hatte unterschiedlichen Quellen zufolge eine Stärke von 5,8 bis 6 und dauerte laut Augenzeugenberichten mehrere Sekunden an. Es war sogar an der Südwestküste der Türkei zu spüren - auch dort rannten die Menschen auf die Strasse.

Besonders stark betroffen waren auf Kreta die Ortschaften Arkalochori, Patsideros und Viannos in unmittelbarer Nähe des Epizentrums des Bebens rund 20 Kilometer südlich der Hafenstadt Iraklion. In den Dörfern sollen Hunderte alte Steinhäuser eingestürzt sein.

In Viannos kam auch das bisher einzige Opfer, ein 62-jähriger Mann ums Leben, wie die griechische Zeitung «To Proto Thema» berichtete. Tragischerweise soll der Mann im Moment des Bebens damit beschäftigt gewesen sein, frühere Erdbeben-Schäden in einer Kirche des Ortes zu reparieren. Sein Sohn wurde dem Bericht zufolge verletzt ins Krankenhaus gebracht.

In der kretischen Hafenstadt Iraklion rannten die Menschen panisch auf die Strassen, als Gebäude zu wackeln begannen. Zahlreiche zum Teil starke Nachbeben sorgten für weitere Unruhe. Akis Tselentis, Seismologe und Chef des Geodynamischen Instituts Athen, sagte gegenüber Journalisten, dass es sich bei dem morgendlichen Erdstoss aller Wahrscheinlichkeit nach um das Hauptbeben gehandelt habe. Dennoch werden wohl viele Menschen auf der grössten griechischen Insel die kommende Nacht im Freien oder in ihren Autos verbringen. Seismologen hatten in dem Gebiet bereits in den vergangenen vier Monaten erhöhte seismische Aktivitäten beobachtet.

In der Türkei war das Beben vor allem in der Küstenregion Datca zu spüren, wo die Menschen ebenfalls auf die Strassen rannten. Berichte, wonach türkische Behörden eine Tsunami-Warnung ausgegeben hätten, bestätigten sich jedoch nicht. Die türkische Zeitung «Hürriyet» berichtete, das Beben sei zwar im Südwesten des Landes zu spüren gewesen, es habe aber keine Tsunami-Warnung gegeben. Auch Verletzte oder Tote waren im Laufe des Tages nicht zu beklagen.

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