Messerangriff an Hamburger Hauptbahnhof – mehrere Schwerverletzte
Am Freitagabend ist es am Hauptbahnhof Hamburg zu einem Grosseinsatz der Polizei und Feuerwehr aufgrund eines Messerangriffs gekommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Hamburger Hauptbahnhof ist es zu einem Messerangriff gekommen.
- Mehrere Menschen wurden verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich.
- Eine Verdächtige konnte festgenommen werden.
Am Hamburger Hauptbahnhof kommt es zu einem grösseren Polizeieinsatz. Wie verschiedene Medien berichten, ist ein Messerangriff der Grund.
Deutsche Medien berichten von mehreren, zum Teil schwer verletzten Personen. Die Feuerwehr bestätigt, dass sechs Menschen lebensbedrohlich verletzt wurden. Je drei weitere erlitten schwere, respektive leichte Verletzungen.

Der Zugverkehr wurde unterbrochen. Eine 39-jährige Frau wurde festgenommen, wie die Polizei über X, vormals Twitter, mitteilt. Sie geht von einer Einzeltäterin aus. «Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren.»
Sie sei eine Deutsche, es werde geprüft, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden habe, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu: «Nach einer ersten Videosichtung gehen wir davon aus, dass die Frau allein gehandelt hat.» Hinweise auf ein politisches Motiv liegen nicht vor.
Nach früheren Angaben der Polizei hatte eine Person auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 wahllos um sich gestochen. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot im Einsatz.
Mehrere Messerattacken in diesem Jahr
In den vergangenen Monaten gab es in Deutschland bereits mehrere Messerattacken mit Schwerverletzten und Toten. In Bielefeld wurden so am vergangenen Wochenende mehrere Menschen vor einer Bar lebensgefährlich verletzt, ein tatverdächtiger Syrer wurde festgenommen. In Bremen verletzte ein aus Ghana stammender Mann im Februar auf dem Bahnhofsplatz einen 35 Jahre alten Mann mit einem Messer schwer.
In Schwerin wurde im Februar ein 17-jähriger Afghane bei einem Streit an einem Einkaufszentrum von einem Landsmann niedergestochen und starb. Im Januar griff ein mutmasslich psychisch kranker Afghane in Aschaffenburg Kinder und Passanten an. Ein kleiner Junge und ein Familienvater wurden dabei tödlich, drei weitere Menschen schwer verletzt. Die Tat des ausreisepflichtigen Asylbewerbers hatte im Bundestagswahlkampf eine Debatte über eine schärfere Migrationspolitik entfacht.
Messer im Hauptbahnhof verboten
Der Hamburger Hauptbahnhof zählte laut Bundespolizei im Jahr 2022 zu den gefährlichsten Bahnhöfen in Deutschland. Inzwischen hat sich die Lage nach offiziellen Angaben verbessert.
Die Zahl der Gewalttaten sank am Bahnhof um knapp ein Viertel (24,2 Prozent) von 720 im Jahr 2023 auf 546 im vergangenen Jahr, wie die Bundesregierung im Februar auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion mitteilte. Allerdings verdoppelte sich die Zahl der Gewalttaten, bei denen ein Messer eingesetzt wurde, fast von 12 auf 23 Fälle.
Seit dem 1. Oktober 2023 sind Messer im Bereich des Hamburger Hauptbahnhofs verboten, seit Mitte Dezember 2024 gilt ein solches Verbot auch im gesamten Hamburger Nahverkehr. Der Hauptbahnhof wird täglich von mehr als 500'000 Menschen frequentiert, so viele wie an keinem anderen deutschen Bahnhof.
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