Friedrich Merz wird als Kanzlerkandidat von CDU und CSU bestätigt.
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Friedrich Merz wird Kanzlerkandidat der Union. (Archivbild) - Michael Kappeler/dpa

Die Christdemokraten haken ihre Pleite bei der Landtagswahl in Brandenburg schnell ab und nehmen nun die Bundestagswahl in einem Jahr ins Visier. Die Führungsgremien von CDU und CSU bestätigten in Berlin und München Friedrich Merz einhellig als gemeinsamen Kanzlerkandidaten. Darauf hatte sich der CDU-Vorsitzende zuvor schon mit CSU-Chef Markus Söder geeinigt.

Heute in einem Jahr und einer Woche werde man voraussichtlich wieder hier stehen, sagte Merz im Konrad-Adenauer-Haus. «Und dann möchte ich, dass wir feststellen können, dass wir die Bundestagswahl 2025 gewonnen haben.»

Langer Beifall für den «richtigen Mann zur richtigen Zeit»

Langer Beifall in einer Pressekonferenz ist absolut ungewöhnlich. Es waren aber nicht die Journalistinnen und Journalisten, sondern die Mitarbeiter im Konrad-Adenauer-Haus, die applaudierten, als CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann verkündete, CDU-Präsidium und Bundesvorstand hätten Merz einstimmig als Spitzenkandidaten ins Rennen geschickt.

Fast zeitgleich tat dies auch der CSU-Vorstand in München. «Friedrich Merz ist der richtige Mann zur richtigen Zeit», sagte Linnemann. Deutschland erlebe einen wirtschaftlichen Abschwung par excellence, der Zusammenhalt in der Gesellschaft bröckele.

«Und deshalb braucht es jetzt einen Mann, der Führung zeigt und Kompetenz mitbringt.» Deutschland habe eigentlich die besten Voraussetzungen für die Zukunft. «Es muss nur vernünftig regiert werden.» Merz betonte, die Union und er trauten sich diese Aufgabe zu.

Schmerzhaftes Brandenburg-Ergebnis schnell abgehakt

Die CDU-Führung hielt sich mit dem Wahldesaster in Brandenburg am Vortag nicht lange auf. Ja, die 12,1 Prozent und damit der vierte Platz bei der Landtagswahl seien «schmerzhaft» für die CDU, räumte Merz ein.

Das sei aber das Ergebnis «äusserer Umstände», die die CDU nicht zu verantworten habe. «Die CDU ist zerrieben worden zwischen AfD und SPD.» Wer weiter Ministerpräsident Dietmar Woidke gewollt habe, habe nur die SPD wählen können.

Wer ihn nicht mehr gewollt habe, habe sich nur die AfD entscheiden können. Darunter habe vor allem die CDU gelitten. Auch in München hiess es, Brandenburg sei ein Sonderfall.

Friedrich Merz rechnet mit Scholz als Gegner

«Da sehe ich jetzt keinen Dämpfer und keine Beeinträchtigung für Friedrich Merz», versicherte Söder. Der CDU-Vorsitzende geht davon aus, dass Bundeskanzler Olaf Scholz Spitzenkandidat der SPD bei der Bundestagswahl wird.

Er sehe keine Möglichkeit, dass sich das noch einmal ändern könnte. «Ich gehe davon aus, dass das eine Auseinandersetzung wird zwischen Union und SPD und damit zwischen dem Bundeskanzler und mir. Und ganz ehrlich, bei der Performance dieser Bundesregierung freue ich mich auf die Auseinandersetzung.»

Zugleich stellt sich Merz auf einen «sehr harten Wahlkampf» ein. «Wir werden da ganz konsequent mit Sachthemen antworten und versuchen, dieses Land wieder auf Kurs zu bringen.» Merz betonte: «Die Substanz in diesem Land ist nach wie vor vorhanden, wenn auch beschädigt, aber sie ist vorhanden.

Einst Merkel-Counterpart

Der 68-jährige Merz ist seit Anfang 2022 CDU-Chef. Er galt lange Zeit als konservativer Gegenspieler der Bundeskanzlerin Angela Merkel (2005-2021).

Anfang der 2000er-Jahre war er schon einmal Oppositionsführer im Bundestag. Aber Merz musste den Posten nach der Wahl 2002 an die damalige CDU-Chefin Merkel abtreten.

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