Mehr Bestandskontrollen in Museen um Diebstähle zu verhindern
Um weitere Diebstähle in Museen zu verhindern, empfehlen Sicherheitsexperten neue Regelungen. Mitarbeiter sollen nur noch zu zweit die Depots betreten.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer wieder werden Objekte aus den Depots von Museen entwendet.
- Diese sind eingelagert, werden nicht ausgestellt und der Diebstahl oft nicht bemerkt.
- Regelmässige Inventuren sollen für mehr Transparenz sorgen.
Die Kontrolle auch wissenschaftlicher Teams in Museen sollte aus Sicht eines Sicherheitsexperten des Deutschen Museumsbundes verbessert werden. Im British Museum waren zuletzt mehrere historische Objekte aus Depots verschwunden. Das Museum entliess in der Folge nach britischen Medienberichten einen Kurator.
Dies sei «tatsächlich auch nicht überraschend, weil einfache Mitarbeiter in der Regel nicht in Depots kommen». So äusserte Remigiusz Plath vom Arbeitskreis Gebäudemanagement und Sicherheit des Museumsbundes. Die Möglichkeit, so etwas über Jahre zu tun, gebe es erst ab einer bestimmten Position.

Plath empfiehlt, den Zugang zu Kunstwerken auch bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in gehobenen Positionen mehr zu reglementieren. Das bedeute konkret, dass diese Personen nie alleine ins Depot gehen. Sie sollten dabei immer von Leuten aus einem ganz anderen Bereich begleitet werden. Es müsse ein Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip geben.
Eine Rolle spielt dabei auch die Grösse der Museen. Häuser wie das Britische Museum hätten beispielsweise eine riesige Sammlung. «Die haben natürlich die Herausforderung, dass die meisten Artefakte und Kunstwerke sowieso nicht ausgestellt werden», sagte Plath. In den umfangreichen Depots habe niemand einen täglichen Überblick.
Eingelagerte Objekte inventarisieren
Die Sicherheitsexperten des Museumsbundes haben bereits Tipps. So solle eine regelmässige Inventur stattfinden. Dies betreffe sowohl kleine als auch grosse Häuser mit hunderttausenden Kunstwerken in den Depots. Es müssten auch Sachen angeschaut und inventarisiert werden, die jahrzehntelang nicht ausgestellt worden seien.
Allerdings koste Inventarisierung von Tausenden von Artefakten Zeit und Geld. Das könne sich nicht jedes Haus leisten. Man könne aber auch Stichproben machen. Dann wüssten alle Mitarbeitenden, dass es zu einer Kontrolle kommen könne.