Mehr als 500 Bootsmigranten auf Lampedusa angekommen

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Italien,

Auf der italienischen Mittelmeer-Insel Lampedusa sind am Samstag 539 Bootsflüchtlinge angekommen.

Lampedusa
Erneut sind hunderte Bootsmigranten innerhalb eines Tages auf Lampedusa angekommen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Lampedusa sind am Samstag über 500 Flüchtlinge angekommen.
  • Das sei «eine der grössten Anlandungen der letzten Zeit».

Auf der italienischen Mittelmeer-Insel Lampedusa sind am Samstag 539 Bootsflüchtlinge angekommen. Das sei «eine der grössten Anlandungen der letzten Zeit», sagte Bürgermeister Totò Martello.

Die Migranten waren zuvor knapp 15 Kilometer vor der Küste Lampedusas in einem völlig überfüllten Fischerboot hilflos auf dem Mittelmeer treibend von italienischen Patrouillenschiffen entdeckt und gerettet worden, wie die Nachrichtenagentur Ansa und andere Medien unter Berufung auf die italienischen Behörden berichteten.

Unter den Migranten waren den ersten amtlichen Angaben zufolge mindestens drei Frauen sowie 29 unbegleitete Minderjährige. Die Geretteten stammten vorwiegend aus Ländern Nord- und Westafrikas sowie aus Bangladesch und Syrien, hiess es.

Die Zahl der Migranten in dem Erstaufnahmezentrum von Lampedusa stieg nach Medienberichten nach der Ankunft vom Samstag auf deutlich mehr als 1200. Es hat eine Kapazität für lediglich rund 250. Erst am Dienstag waren binnen 24 Stunden insgesamt 507 Migranten an Bord von mehr als 20 Booten auf der Insel angekommen.

Nach UN-Angaben starben dieses Jahr bisher im zentralen Mittelmeer etwa 1040 Migranten. Seit Anfang Januar erreichten nach jüngsten Angaben des Innenministeriums in Rom bereits mehr als 37 000 Bootsflüchtlinge italienischen Boden - mehr als doppelt so viele wie im selben Zeitraum des Vorjahrs. Das Thema sorgt in Italiens Politik immer wieder für Streit. Man verlangt von den anderen EU-Staaten, die Migranten in Europa besser zu verteilen.

«Wieder einmal bereitet sich die Insel darauf vor, die Last der humanitären Aufnahme allein zu schultern», klagte Martello am Samstag. Die Welt dürfe nicht nur nach Afghanistan schauen.

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