Wegen der hohen Preise wird Alkohol in der Türkei oft illegal gebrannt. Nun sind innerhalb einer Woche 44 Menschen an schwarzgebrannten Getränken gestorben.
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Das türkische Nationalgetränk Raki wird oft illegal gebrannt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Erdogan 2002 an die Macht kam, stiegen die Alkoholpreise um ein Vielfaches an.
  • Deshalb wird Schnaps oft illegal gebrannt.
  • Nun sind innerhalb einer Woche 44 Menschen an Schwarzgebranntem gestorben.

In der Türkei sind laut Medienberichten innerhalb einer Woche mindestens 44 Menschen an Vergiftungen mit schwarzgebranntem Alkohol gestorben. 30 weitere Menschen befinden sich nach Konsum des gepanschten Getränks im Krankenhaus, wie der staatliche Fernsehsender «TRT» am Dienstag berichtete. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 58 Verdächtige fest, die das gefährliche Getränk hergestellt haben sollen.

Schwarzgebrannter macht Blind

Die Todesfälle nach Konsum des schwarzgebrannten Alkohols traten laut «TRT» in acht Provinzen auf, darunter in der Metropole Istanbul. Den türkischen Medienberichten zufolge soll der schwarzgebrannte Alkohol in vielen Fällen Methanol enthalten haben. Die auch als Methylalkohol bezeichnete Substanz kann schwere Erkrankungen verursachen, darunter dauerhafte Erblindung.

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Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. (Archivbild) - Keystone

Die illegale Herstellung von Alkohol hat in den vergangenen Jahren in der Türkei stark zugenommen. Die konservative AKP-Partei von Staatschef Recep Tayyip Erdogan kam im Jahr 2002 an die Regierung. Seither stieg der Preis des Nationalgetränks Raki um ein Vielfaches an. 2002 kostete eine Flasche des Anis-Schnapses durchschnittlich acht Lira (umgerechnet ein Franken), heute sind es etwa 170 Lira (20 Franken).

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