Lahmgelegter Schiffsverkehr und Schäden an den Küsten: Ein Sturmtief hat Griechenland getroffen. Die Behörden haben den «Alarmzustand» ausgerufen.
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Ein Blick auf den Strand von Argolida auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein schweres Sturmtief fegte am Wochenende über Griechenland.
  • Der Wirbelsturm legt mehrfach den Schiffsverkehr lahm.

Griechenland ist am Wochenende von einem schweren Sturmtief getroffen worden – einem sogenannten Medicane. Das Naturphänomen traf am Samstag zunächst die südliche Insel Kythira und den Ort Kalamata auf der Halbinsel Peloponnes. Der Wirbelsturm brachte viel Regen und starke Böen mit sich.

Feuerwehrleute haben heute Sonntag die Suche nach drei vermissten Menschen aufgenommen. Nach Angaben der Feuerwehr wurde auf der Insel Euböa nordöstlich von Athen ein älteres Paar gesucht, dessen von den Wassermassen weggerissenes Auto aufgefunden wurde. Ebenfalls vermisst wurde ein Autofahrer, dessen Begleiterin sich aus dem weggeschwemmten Fahrzeug retten konnte.

Griechenland im Alarmzustand

Der auf den Namen «Sorba» getaufte Medicane sollte Richtung Osten weiterziehen und zunächst in Athen und Umgebung und später auf den Kykladen in der Ägäis zu spüren sein. In den bereits betroffenen Regionen sorgten starker Regen und Sturm für Einschränkungen bei der Stromversorgung und im Verkehr. An Stränden wurden Einrichtungen beschädigt. Das Ausmass der Schäden blieb aber gering.

Die Zivilschutzbehörde hatte bei einem Krisentreffen am Freitagabend den «Alarmzustand» ausgerufen, um eine «maximale Vorbereitung des Staatsapparats garantieren» zu können, wie der Generalsekretär der Behörde, Ioannis Tafillis, mitteilte. Er rief die Bevölkerung auf, unnötige Reisen zu verschieben, auf herabfallende Gegenstände zu achten und sich nicht in Küstennähe aufzuhalten.

Unterbruch im Schiffsverkehr

Für Samstag wurde der Schiffsverkehr zu den griechischen Inseln unterbrochen. Dies war bereits am Mittwoch und am Donnerstag der Fall.

Ein Medicane ist ein Sturmtief, das sich gegen Ende des Sommers im Mittelmeerraum bilden kann, wenn das Wasser dort noch hohe Temperaturen aufweist. Begleitet wird ein Medicane von heftigem Wind und Niederschlägen. Für gewöhnlich tritt solch ein Unwetter selten auf, durch den Klimawandel könnte die Häufigkeit laut Experten jedoch zunehmen.

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