Ende 2018 sind massenweise persönliche Daten von deutschen Politikern und Prominenten veröffentlicht worden. Das Bundeskriminalamt verkündet nun eine Festnahme.
Mit Hilfe von Software aus eigener Entwicklung wollen die Sicherheitsexperten gerichtsfestes Beweismaterial aufspüren. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 20-Jähriger aus Hessen wurde wegen des Datendiebstahls in Deutschland festgenommen.
  • Er habe die Vorwürfe umfassend eingeräumt und wurde wieder freigelassen,

Nach dem grossangelegten Datendiebstahl bei Politikern und weiteren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland ist ein Tatverdächtiger vorläufig festgenommen worden. Es handelt sich um einen 20-Jährigen aus Mittelhessen, wie das Bundeskriminalamt (BKA) heute Dienstag in mitteilte.

Der Mann war bereits am Sonntag vorläufig festgenommen worden. Zuvor sei die Wohnung des 20-Jährigen durchsucht worden. Er hat Ärger über Äusserungen seiner Opfer als Motiv für seine Taten genannt.

Der Beschuldigte sei sehr computeraffin, verfüge aber über keine entsprechende Ausbildung etwa als Informatiker, sagte der Sprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, Georg Ungefuk. Der Mann habe viel Zeit damit verbracht, sich am PC bestimmte Kenntnisse anzueignen.

Vorwürfe umfassend eingeräumt

Er habe die Vorwürfe umfassend eingeräumt, teilten die Ermittler heute Dienstag mit. Daraufhin wurde der 20-Jährige wieder auf freien Fuss gesetzt. Zudem habe er erklärt, dass er alleine gehandelt habe. Die bisherigen Ermittlungen hätten keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer mutmasslicher Täter gegeben.

Von dem Datendiebstahl sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums zahlreiche Politiker, Journalisten und weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens betroffen. Das Ministerium sprach von 50 bis 60 schweren Fällen sowie rund tausend weiteren, bei denen es nach den bisherigen Erkenntnissen überwiegend um reine Kontaktdaten gehe.

Die Dokumente wurden bereits vor Weihnachten über Twitter auf einer Art Adventskalender über mehrere Tage hinweg verbreitet und blieben zunächst weitgehend unbemerkt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Weihnachten