In Augsburg (D) sorgte im Dezember ein Mord für Schlagzeilen. Nun wurden sechs der sieben Beschuldigten freigelassen.
Augsburg Mord
Kerzen für das Mordopfer von Augsburg. - Twitter / @mlnangalama
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sechs der sieben Verdächtigten des Mordes in Augsburg wurden freigelassen.
  • Ein siebter Jugendlicher muss weiterhin in Gewahrsam bleiben.

Nach einer tödlichen Auseinandersetzung am Nikolaustag 2019 in Augsburg ist gegen einen 17-Jährigen unrechtmässig Haftbefehl erlassen worden. Das Bundesverfassungsgericht rügt in einer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung den vom Oberlandesgericht München (OLG) erlassenen Haftbefehl. Das OLG ordnete daraufhin umgehend die Freilassung des 17-Jährigen an.

Sechs von sieben Verdächtigten kommen frei

Die Staatsanwaltschaft kündigte wenige Stunden später an, dass nicht nur der 17-Jährige aus der Untersuchungshaft komme. Die weiteren fünf mutmasslichen Mittäter würden «aus Gleichbehandlungsgründen» ebenfalls freigelassen. Nur der Hauptbeschuldigte, ein ebenfalls 17 Jahre alter Jugendlicher, müsse wegen Verdachts des Totschlags in U-Haft bleiben.

Der Anwalt von einem der mutmasslichen Mittäter, Felix Dimpfl, hatte gegen den Haftbefehl Verfassungsbeschwerde eingelegt. Die Richter in Karlsruhe gaben ihm Recht. Der 17-Jährige sei «in seinem Grundrecht auf Freiheit der Person verletzt», befanden die Bundesrichter. Verteidiger Dimpfl zeigte sich mit der Entscheidung sehr zufrieden: «Ich war der festen Überzeugung, dass es so nicht geht wie in Augsburg», sagte er.

Fall machte im Dezember bundesweit Schlagzeilen

Am Abend des 6. Dezember 2019 war ein Familienvater bei einem Streit am Königsplatz ums Leben gekommen. Beteiligt waren zwei Männer und die insgesamt sieben Jugendliche.

Der Hauptbeschuldigte soll den 49-Jährigen mit einem Schlag getötet haben. Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, auch weil das Opfer Mitglied der Augsburger Berufsfeuerwehr war.

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