An einer Berliner Schule kommt es zu einem erschreckenden Vorfall. Bei einer Social-Media-Challenge wird ein Mädchen bewusstlos. Mitschüler rufen keine Hilfe.
Schule Berlin
Ein Mädchen wird an einer Schule in Berlin bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In Berlin haben zwei Schüler ein Mädchen bewusstlos gewürgt – für Social Media.
  • Im Anschluss wollten die Kinder den Vorfall vertuschen.
  • Ein Vater bemerkte das Mädchen und rief Lehrer und den Rettungsdienst.
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An einer Grundschule in Berlin kam es zu einem erschreckenden Vorfall: Zwei Schüler haben ein Mädchen im Rahmen einer sogenannten «Ohnmachts-Challenge» bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Das Mädchen wurde von einem Vater gefunden, der sofort den Rettungsdienst alarmierte.

Die Ohnmachts- oder Blackout-Challenge ist eine gefährliche Challenge, die über soziale Medien wie Tiktok verbreitet wird. Dabei würgen sich die Teilnehmer selbst oder andere bis zur Bewusstlosigkeit. Gleichzeitig filmen sie dies mit dem Handy für eine Veröffentlichung im Internet.

Sind gefährliche Chellenges und Trends in Zeiten von Social Media verhinderbar?

Auch an der Hunsrück-Schule in Kreuzberg waren Kinder auf diese Challenge aufmerksam geworden – vermutlich durch Tiktok. Nach Schulschluss am Freitag setzten sie das lebensgefährliche Spiel um: Ein Junge und ein Mädchen aus der 5. und 6. Klasse würgten eine Mitschülerin bis zur Bewusstlosigkeit.

Kinder wollten es vertuschen

Anstatt Hilfe zu holen, versuchten die Kinder den Vorfall zu vertuschen, hiess es in einem Mail an die Eltern. «Bei einem Mädchen ist der Versuch gründlich schiefgegangen und sie ist kollabiert», zitiert die «Bild» die Schulleiterin.

«Statt ihr zu helfen, indem die anderen Kinder Hilfe holen, haben die Kinder sie an eine abgelegene Stelle geschleppt.» Dort hätten sie versucht, dem bewusstlosen Mädchen «Wasser einzuflössen».

Ein anderes Mädchen, das Hilfe holen wollte, sei bedroht worden. Erst ein zufällig vorbeikommender Vater alarmierte Lehrer und Rettungsdienst.

Social Media Challenge
Auf Social Media kursieren immer wieder gefährliche Challenges. (Symbolbild)
Social Media Challenge
Kinder versuchen diese teilweise nachzumachen und filmen sich dabei. (Symbolbild)
Social Media Challenge
Das hatte schon zu tödlichen Unfällen geführt. (Symbolbild)
Social Media Challenge
Die Challenges verbreiten sich nicht selten auf Tiktok.
Social Media Challenge
In Berlin wurde eine Schülerin nun zur Bewusstlosigkeit gewürgt. (Symbolbild)

Nach aktuellem Stand hat das Mädchen keine bleibenden körperlichen Schäden davongetragen. Das grenze «an ein Wunder», so die Schulleiterin weiter. Die beiden Täter wurden von der Schule suspendiert – zum Schutz der anderen Kinder.

Die Schulleitung prüft eine Anzeige wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung, obwohl die Kinder noch nicht strafmündig sind.

Die Schulleiterin warnt in ihrer E-Mail eindringlich: «Das Nachstellen von ‹Challenges› ist kein Spiel und bedeutet im schlimmsten Fall die Verletzung, wenn nicht Schlimmeres für die Beteiligten.» Sie weist die Eltern an, den Kindern «Nein» zu sagen.

Sprecherin weist Schuld von Tiktok

Eine Sprecherin von Tiktok äusserte sich gegenüber der Berliner «B.Z.» zu der «besorgniserregenden» Challenge.

Menschen hätten von ihr «anscheinend aus anderen Quellen als Tiktok erfahren». Es gäbe sie «schon lange vor der Existenz unserer Plattform», zudem sei sie «nie ein Tiktok-Trend» gewesen.

Sie betont, dass solche Inhalte sofort von der Plattform gesperrt und entsprechende Suchworte blockiert werden.

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