Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis im mittleren Lebensalter können frühe Vorboten einer späteren Demenz sein.
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Alzheimer-Patientin betrachtet ein altes Foto - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Studie: Bis zu doppelt erhöhtes Risiko.

Das fanden Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Universität Heidelberg sowie des Krebsregisters des Saarlands laut einer Mitteilung vom Dienstag bei der Auswertung von Studiendaten tausender Teilnehmer heraus. Menschen, die über Lücken im Kurzzeitgedächtnis berichteten, hatten demnach ein bis zu doppelt so hohes Risiko für eine spätere Demenz.

Für ältere Menschen gilt als belegt, dass das persönlich wahrgenommene Nachlassen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses einen Risikofaktor für Demenzerkrankungen darstellt. Ob dies auch auf Jüngere zutrifft, untersuchten die Forscher anhand der Daten von fast 6200 Studienteilnehmern, die zwischen 2000 und 2002 im Alter von 50 bis 75 Jahren in eine Kohortenstudie einbezogen waren. Auf einem Fragebogen machten sie Angaben zu den subjektiv wahrgenommenen Fähigkeiten des Kurz- und des Langzeitgedächtnisses.

Am deutlichsten war demnach der Zusammenhang zwischen Problemen mit dem Kurzzeitgedächtnis und einer sogenannten vaskulären Demenz. Diese zweithäufigste Demenzform entsteht aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn und tritt meist als Folge kleinerer Schlaganfälle auf. Auch für Alzheimer, die häufigste Form der Demenz, konnten die Wissenschaftler in den ersten Jahren nach der Untersuchung einen Zusammenhang mit den Merkschwierigkeiten erkennen.

Bei Teilnehmern, bei denen zusätzlich zu den Störungen des Kurzzeitgedächtnisses eine Depression aufgetreten war, lag das Risiko einer Demenzdiagnose im höheren Alter noch höher. Die Forscher sehen die Ergebnisse als wichtigen Hinweis für die Bedeutung frühzeitiger präventiver Massnahmen.

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